Würgen bis zur Ohnmacht

Paris. Sie sehen es als Spiel. Doch für einige von ihnen endete es bereits mit dem Tod. Das so genannte Halstuch-Spiel (Jeu du foulard), bei dem sich Kinder selbst oder andere bis zur Ohnmacht würgen, wird bei französischen Schulkindern immer beliebter. Nun schlagen Eltern und Ärzte Alarm, denn allein in den vergangenen elf Monaten starben mindestens 13 Kinder an den Folgen

Paris. Sie sehen es als Spiel. Doch für einige von ihnen endete es bereits mit dem Tod. Das so genannte Halstuch-Spiel (Jeu du foulard), bei dem sich Kinder selbst oder andere bis zur Ohnmacht würgen, wird bei französischen Schulkindern immer beliebter. Nun schlagen Eltern und Ärzte Alarm, denn allein in den vergangenen elf Monaten starben mindestens 13 Kinder an den Folgen.

Innerhalb der letzten Tage forderte das Würgespiel in Frankreich gleich zwei neue Opfer. So fanden in der Nähe von Grenoble die Eltern eines 13-Jährigen ihren Sohn am vergangenen Donnerstag stranguliert in seinem Zimmer. Am Samstag entdeckte ein Paar in ihrem Haus in der Nähe von Paris ihren zehnjährigen Sohn bewusstlos mit einem Tuch um den Hals. Sie brachten den kleinen Antoine sofort in die Notaufnahme eines Krankenhauses, doch er starb einen Tag später.

Oft beginnen die Kinder bereits in der Vorschule mit dem gefährlichen Spiel und drücken sich gegenseitig die Luft ab, um zu sehen, wer am längsten ohne Sauerstoff durchhalten kann. "Tomatenspiel" nennen sie das, weil ihre Köpfe dabei rot anlaufen wie eine Tomate. Später nehmen sie Schals oder Gürtel zu Hilfe und würgen sich selbst oder andere so lange, bis sie ohnmächtig werden.

Viele Schüler wollen dabei offenbar ihre Grenzen testen und eine Art Rauschzustand erleben, bevor die Ohnmacht eintritt. "Manche Kinder sagen, sie hätten sich gefühlt, als ob sie schweben würden", sagt der Pariser Notarzt Jean Lavand. Andere würden Ohrensausen oder ein Kribbeln spüren oder ganz helles Licht sehen. "Die Gefahr dieses Spiels wird völlig verkannt", meint Cathérine Vince, Mutter des achtjährigen Gaspar, der sich zu Tode strangulierte. Vince hat mit anderen betroffenen Eltern einen Interessenverband gegründet, um Familien, Lehrer und Behörden für das Thema zu sensibilisieren. Der Verband organisierte gerade den ersten internationalen Erfahrungsaustausch in Paris.

Das französische Gesundheitsministerium bietet seit Beginn des Jahres spezielle Schulungen für das Gesundheitspersonal an, damit diese entsprechende Anzeichen frühzeitig erkennen.

Hintergrund

Auch in Deutschland ist vergangenen Freitag ein 14-Jähriger durch das Würgespiel umgekommen, berichtet die "Märkische Allgemeine". Der Gymnasiast aus dem Havelland habe sich mit einem Strick stranguliert. Die Anleitung für das Spiel soll er aus dem Internet geholt haben. dpa

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