Wie Kinder im Internet-Chatroom bedrängt werden

Köln. Kinder und Jugendliche werden nach Einschätzung von Fachleuten in Internet-Chatrooms weit häufiger von Erwachsenen sexuell bedrängt als Eltern ahnen. "Wer es darauf anlegt, der weiß, auf welchen Seiten sich Kinder bewegen", sagte Gisela Braun von der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendschutz (AJS) in Nordrhein-Westfalen

Köln. Kinder und Jugendliche werden nach Einschätzung von Fachleuten in Internet-Chatrooms weit häufiger von Erwachsenen sexuell bedrängt als Eltern ahnen. "Wer es darauf anlegt, der weiß, auf welchen Seiten sich Kinder bewegen", sagte Gisela Braun von der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendschutz (AJS) in Nordrhein-Westfalen. Eltern sollten ihre Kinder motivieren, mit ihnen über solche Vorfälle zu sprechen. Es gebe mehrere Maschen, mit denen sich Männer das Vertrauen Heranwachsender erschlichen. Dabei setzten sie auf Themen, die bei Kindern und Jugendlichen angesagt seien - bei älteren Mädchen etwa Schönheit und Model-Karriere. "Da kommt einer und sagt, er suche Mädchen für ein Casting. Das müsse aber ganz geheimbleiben", nannte die Fachreferentin gegen sexuelle Übergriffe ein Beispiel. Mädchen fänden das toll und seien zu vielem bereit - auch zu Fotos in allen möglichen Positionen. Andere versuchten, sich einfühlsam zu zeigen und eine Verliebtheit zu erreichen, etwa durch Komplimente wie "du bist sympathisch" oder "du schreibst besser als andere". So ließen sich dann Jugendliche auf den Mail- Kontakt ein. Eltern hätten keine Vorstellungen, was da passiert, sagen die Fachleute. Mehrere Fälle von Internet-Bekanntschaften hatten jetzt bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Unter anderem hatte ein in Lübeck ausgerissenes 13-jähriges Mädchen wochenlang bei einem Chatroom-Freund gelebt und dabei sexuellen Kontakt gehabt. dpa

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort