Wie Heathrow vor dem Schnee kapituliert Reisende leiden unter der weißen Pracht

London. Im Terminal 3 des Flughafens London-Heathrow drängen sich hunderte gestrandete Passagiere. Viele schlafen auf ihrem Gepäck, kaum ein Fleckchen Boden ist noch zu sehen, so vollgestopft ist der Flughafen mit Koffern, Taschen und Decken. "Bitte lassen Sie ihr Gepäck nicht unbeaufsichtigt", tönt es im Minutentakt durch die Lautsprecher

 Nichts ging mehr auf dem Flughafen Heathrow: Die Passagiere fühlten sich allein gelassen. Foto: dpa

Nichts ging mehr auf dem Flughafen Heathrow: Die Passagiere fühlten sich allein gelassen. Foto: dpa

London. Im Terminal 3 des Flughafens London-Heathrow drängen sich hunderte gestrandete Passagiere. Viele schlafen auf ihrem Gepäck, kaum ein Fleckchen Boden ist noch zu sehen, so vollgestopft ist der Flughafen mit Koffern, Taschen und Decken. "Bitte lassen Sie ihr Gepäck nicht unbeaufsichtigt", tönt es im Minutentakt durch die Lautsprecher. Die verzweifelten Passagiere hätten gern Informationen von größerem Nutzwert. Die aber sind Fehlanzeige. Die Passagiere fühlen sich allein gelassen. Nicht einmal die Versorgung mit Decken und heißen Getränken klappt reibungslos. Viele Reisende suchen ihr Heil in der Flucht in eines der Hotels der Innenstadt.

British Airways wollte gestern zumindest 60 Flüge von Heathrow abwickeln - ein Bruchteil des Normalbetriebs. 48 Stunden nach dem letzten Schneefall war noch immer nur eine der beiden Startbahnen betriebsbereit. Der größte Flughafen Europas, eines der wichtigsten Drehkreuze der Welt, hat vor zehn Zentimetern Schnee praktisch kapituliert.

Passagiere aus Skandinavien, Kanada oder auch aus den Alpenländern schütteln nur den Kopf. Und auch innerhalb Großbritanniens wettern die Menschen aus dem Norden über die "Weicheier" im Süden. Warum es überhaupt passieren konnte, dass der Riesen-Flughafen zum Stillstand kam, warum es dann so lange dauerte, bis die ersten Maschinen gestern Morgen wieder landen konnten: Diese Fragen müssen sich der Airport-Betreiber und die Fluggesellschaften nun gefallen lassen. "Der Schnee fiel innerhalb sehr kurzer Zeit", sagt Andrew Teacher vom Flughafenbetreiber BAA. Personal und Maschinen seien schlicht überfordert gewesen. In solchen Situationen gehe die Sicherheit vor. "Wäre etwas passiert, hätten alle gefragt, warum der Flughafen nicht geschlossen wurde", verteidigt Teacher die Maßnahme.

Der Flughafen hat im vergangenen Jahr sechs Millionen Pfund in neue Enteisungs- und Schneeräumtechnik investiert. "Vergangenen Donnerstag waren die Tanks für Enteisungsmittel in Heathrow und Gatwick voll", sagte der britische Verkehrsminister Philip Hammond. Es sieht ganz so aus, als hätten die Verantwortlichen schlicht zu langsam reagiert.

Als dann am Samstag der Winter mit Macht zuschlug und die Rollfelder erst einmal mit Schnee und Eis bepackt waren, war es zu spät. Der Eispanzer hatte genug Zeit, sich auf den Rollfeldern festzusetzen, die Maschinen konnten nicht mehr sicher bewegt werden.

Berlin. Im vorweihnachtlichen Reiseverkehr war gestern weiterhin Geduld gefragt. Zwar beruhigte sich die Lage an den deutschen Flughäfen im Vergleich zum Wochenende. Allein am Frankfurter Flughafen sollten aber 340 von 1362 Verbindungen gestrichen werden. Die Nacht zum Montag mussten rund 500 Passagiere auf Feldbetten im Terminal verbringen. Schnee und Eis führten auf den Straßen zu hunderten von Unfällen, bei denen es offenbar zunächst meist bei Blechschäden blieb. Gute Nachricht für Reisende, schlechte Neuigkeit für Fans weißer Weihnachten: Wenige Tage vor Heiligabend setzt Tauwetter ein.

Die Lage an den Flughäfen belastete gestern auch den Bahnverkehr zusätzlich. Es musste weiterhin mit teils stundenlangen Verspätungen und Zugausfällen gerechnet werden.

In einigen Städten wurde unmittelbar vor Beginn des kalendarischen Winteranfangs das Streusalz knapp. Eine Schiffsladung Salz eines Großhändlers aus Marokko sei überfällig, sagte ein Sprecher der Stadt Trier.

Urlauber und Wintersportler konnten sich indes über wachsende Schneedecken freuen. Im Oberharz lag gestern so viel Schnee wie noch nie in diesem Winter. Auf dem Brocken wurde eine Schneehöhe von 155 Zentimetern gemessen. dapd

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