Welt-Vegan-Tag Wer isst hier wem das Essen weg?

Saarbrücken · Am heutigen Welt-Vegan-Tag beschäftigen wir uns mit Mythen über Veganer.

 Was aussieht wie echtes Fleisch, ist keins. Immer mehr vegane Produkte gibt es mittlerweile zu kaufen.

Was aussieht wie echtes Fleisch, ist keins. Immer mehr vegane Produkte gibt es mittlerweile zu kaufen.

Foto: dpa/Jens Kalaene

Der Braten brutzelt im Ofen. Fett tropft auf das Backblech. Der Geruch nach gebratenem Fleisch erfüllt die Wohnung. Gerade in der kalten Jahreszeit ist das für Fleischliebhaber Genuss. Erfüllung. Glück. Das Wasser läuft im Munde zusammen. Gleich darf der Braten verzehrt werden. Saftig. Intensiv. Solange sich kein Veganer in der gleichen Wohnung aufhält. Denn dem sträuben sich wohl die Nackenhaare. Fast eine halbe Million Deutsche ernährt sich nach Angaben des Vegetarierbundes Deutschland (VEBU) vegan. Das bedeutet, sie verzichten auf tierische Produkte, den Konsum von Fleisch, Fisch, Eiern, Milch, Gelatine oder etwa Honig. Ihre Kleidung oder ihre Kosmetik ist frei von tierischen Produkten. Heute ist ihr Tag. Der Welt-Vegan-Tag. Veganer feiern ihn. Fleisch-Freunde schütteln nur den Kopf. Aber wie gesund ist eigentlich vegane Ernährung?

Wir klären auf über Veganer-Mythen:

Mythos 1: Vegan ist gesund und macht schlank

An diesem Punkt scheiden sich die Geister. Vegan alleine reicht nicht aus, sagen Experten. Die Ernährung muss ausgewogen sein. Das bedeutet zum Beispiel, viel frisches Gemüse, Obst, Getreide, Hülsenfrüchte und Nüsse. In einem fertigen veganen Schnitzel oder Würstchen aus dem Kühlregal stecken allerdings oft ungesunde Zusatzstoffe - und die können dick machen. Wer sich rein vegan ernährt, dem fehlen einige Nährstoffe, sagt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Der kritischste Nährstoff sei Vitamin B12. Veganer sollten also Zusatzpräparate einnehmen.

Mythos 2: Wer auf Fleisch verzichtet, ist weniger leistungsfähig

Auch hier gilt, wer sich ausgewogen ernährt, und seinem Körper ausreichend Nährstoffe zuführt, kann beim Sport leistungsfähig sein. Dafür braucht es nicht unbedingt Fleisch. Laut der Tierrechtsorganisation Peta sind pflanzliche Proteinquellen sogar besser geeignet als tierische, da sie Ballaststoffe und komplexe Kohlenhydrate enthalten. Schließlich soll sich Basketballstar Dirk Nowitzki auch vegan ernähren.

Mythos 3: Immer mehr Flächen werden gerodet, um Soja für Veganer anzubauen

Nach den USA ist Brasilien der zweitgrößte Anbauer von Sojabohnen. Große Teile des Regenwaldes mussten bereits riesigen Sojaplantagen weichen. Das führt dazu, dass auch die Artenvielfalt verloren geht. Grund dafür seien aber laut Greenpeace nicht nur die menschlichen Soja-Esser, sondern vor allem die tierischen. Rund 80 Prozent der weltweiten Sojaernte werde zu Viehfutter für Schlacht- und Nutztiere verarbeitet. Und da sind wir dann wieder bei den Fleisch-Essern angekommen.

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