Wenn der Tod vom Himmel kommt

Eine Vorwarnung gab es nicht: Blitzschläge haben am Wochenende in Frankreich und in Rheinland-Pfalz mehrere Menschen schwer verletzt. Für einen Mann in Polen, den der Blitz während einer Bergwanderung traf, kam jede Hilfe zu spät. Doch was geschieht eigentlich genau, wenn der Blitz einschlägt und wie häufig kommt das überhaupt vor? Hier ein Überblick.

 Bei starkem Gewitter flackern mehr als 200 000 Blitze über Deutschland. Hier erstrahlt im Blitzlicht das Kanzleramt in Berlin.Foto: dpa

Bei starkem Gewitter flackern mehr als 200 000 Blitze über Deutschland. Hier erstrahlt im Blitzlicht das Kanzleramt in Berlin.Foto: dpa

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Welche Folgen kann ein Blitzschlag haben?

Wird ein Mensch vom Blitz getroffen, steigt die Spannung am Körper nach Angaben des Verbands der Elektrotechnik (VDE) auf einige 100 000 Volt. Der größte Teil des Stroms fließt auf der Körperoberfläche ab. Art und Schwere der Verletzungen hängen davon ab, welche Körperstelle der Blitz trifft. Die Folgen können von Verbrennungen, Nervenlähmungen über Sehstörungen bis hin zu Gehirnschädigungen und Herzstillstand reichen. Spätfolgen eines Blitzunfalls können laut VDE etwa chronische Schmerzen und sogar Persönlichkeitsveränderungen sein.

Wie entsteht ein Gewitter?

Ein Gewitter entsteht bei großen Temperaturunterschieden in der Atmosphäre oder wenn Luftmassen mit sehr unterschiedlichen Temperaturen aufeinandertreffen. Während im oberen Teil der Wolke die positive elektrische Ladung zunimmt, reichert sich die negative Ladung an der Wolkenunterseite an. Das immer stärker werdende elektrische Spannungsfeld entlädt sich - einem Kurzschluss vergleichbar - schließlich in einem Blitz.

Wie viele Blitze gibt es?

An starken Gewittertagen zucken mehr als 200 000 Blitze über Deutschland. Häufig schlägt dann auch Blitz ein. Die regionalen Unterschiede sind groß. Blitzhauptstadt 2014 war nach dem jüngsten Blitz-Atlas des Unternehmens Siemens die brandenburgische Stadt Cottbus. Dort gab es 8,42 Blitze pro Quadratkilometer. Schlusslichter waren damals der Landkreis Aurich und die Stadt Passau mit nur 0,23 Blitzen pro Quadratkilometer. Der Süden ist in der Regel stärker betroffen als der Norden. Die meisten Gewitter finden von Mai bis September statt.

Wie kann man sich schützen?

Gewitter übersteht man laut Deutschem Wetterdienst am besten im Auto oder in festen Gebäuden. Wer im Freien überrascht wird, sollte Bäume, Masten, Zäune oder Gewässer meiden und sich möglichst klein machen - am besten hockend in einer Bodenmulde.

Wie finde ich heraus, wie weit das Gewitter weg ist?

Ist Donner zu hören, ist ein Gewitter weniger als zehn Kilometer entfernt. Der Abstand lässt sich so abschätzen: Die Sekunden zwischen Blitz und Donner zählen und durch drei teilen. Das Ergebnis ergibt die Distanz in Kilometern. Experten raten, schon beim Wahrnehmen des Donners Aktivitäten im Freien einzuschränken.

Welche Begleiter können Gewitter haben?

 Im Erzgebirge haben Anwohner gestern massenweise Hagelkörner weggeschippt. Foto: dpa

Im Erzgebirge haben Anwohner gestern massenweise Hagelkörner weggeschippt. Foto: dpa

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Schwere Gewitter werden oft von Sturm- oder Orkanböen, Starkregen oder Hagel begleitet. Die Hagelkörner bilden sich in der Wolke und fallen zu Boden, wenn sie eine bestimmte Größe erreicht haben. Sie können in Extremfällen einen Durchmesser von bis zu zehn Zentimetern haben.

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