Weniger Scheidungen in Deutschland – doch jede dritte Ehe scheitert

Wiesbaden · Mehr als jede dritte Ehe in Deutschland wird geschieden – allerdings deutlich später als noch vor 20 Jahren. Im Jahr 2012 nahm die Zahl der Scheidungen im Vergleich zu 2011 um fast fünf Prozent ab.

Ehepaare, die 2012 vor den Scheidungsrichter traten, waren im Durchschnitt 14 Jahre und 7 Monate verheiratet, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden gestern mitteilte. 20 Jahre zuvor dauerte eine geschiedene Ehe im Schnitt 11,5 Jahre. "Das heißt auch, dass immer mehr langjährige Ehen geschieden werden", sagt der Soziologe Harald Rost von der Universität Bamberg. Viele Frauen ließen sich scheiden, wenn die Kinder aus dem Haus seien.

Insgesamt landeten im vergangenen Jahr 179 100 Ehen vor dem Scheidungsrichter. Das waren nach der Statistik 4,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Fast die Hälfte der Paare hatte Kinder unter 18 Jahren - insgesamt etwa 143 000 Jungen und Mädchen, 3,5 Prozent weniger 2011. Die meisten Ehepartner lebten bei ihrer Scheidung bereits ein Jahr getrennt. Bei 2300 Scheidungen waren die Eheleute noch kein Jahr zusammen.

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