Wegen Tensiden: Möwen am Rhein sterben an Unterkühlung

Wiesbaden. Tenside rätselhafter Herkunft bringen Lachmöwen am Rhein den Tod. Seit drei Jahren werde das mysteriöse Phänomen zwischen Wiesbaden und Mainz beobachtet, sagt Matthias Werner von der Staatlichen Vogelschutzwarte. Hunderte Tiere seien betroffen. In Proben, die das hessische Landeskriminalamt untersuchen ließ, wurden die Emulgatoren Glycerin-Monooleat und Oleamin gefunden

Wiesbaden. Tenside rätselhafter Herkunft bringen Lachmöwen am Rhein den Tod. Seit drei Jahren werde das mysteriöse Phänomen zwischen Wiesbaden und Mainz beobachtet, sagt Matthias Werner von der Staatlichen Vogelschutzwarte. Hunderte Tiere seien betroffen. In Proben, die das hessische Landeskriminalamt untersuchen ließ, wurden die Emulgatoren Glycerin-Monooleat und Oleamin gefunden. Solche auch Tenside genannten Stoffe werden dazu genutzt, zwei eigentlich nicht miteinander mischbare Flüssigkeiten wie Öl und Wasser zu vermengen. Verwendet werden sie zum Beispiel für Kosmetikprodukte und Lebensmittel. "Die Vögel sehen nass und struppig aus", sagt Werner. Ihr Gefieder könne sie nicht mehr vor der Kälte schützen, weil die Substanzen die schützende Fettschicht auflösen. Die Möwen sterben schließlich an Unterkühlung. Werner. Er vermutet, dass die Möwen die Stoffe in Klärbecken aufsammeln, in denen Reste von Reinigungsmitteln aus einer Industrieproduktion landen. dpa

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