Großbrand Was löste die „Feuerwand“ von Siegburg aus?

Siegburg · Die Polizei rätselt weiter über Ursache des Großbrands an der ICE-Strecke. 21 Menschen bangen um ihr Obdach.

Es sind Bilder wie aus einem Krisengebiet: Über 500 Feuerwehrleute kämpften bis in die Nacht gegen die Flammen in der Siegburger Siedlung.

Es sind Bilder wie aus einem Krisengebiet: Über 500 Feuerwehrleute kämpften bis in die Nacht gegen die Flammen in der Siegburger Siedlung.

Foto: dpa/Marcel Kusch

Nach dem Großbrand an der Siegburger ICE-Strecke stehen Anwohner vor den Ruinen ihrer Häuser und Ermittler vor einem großen Rätsel. Nach wie vor ist die Ursache für das folgenschwere Feuer mit zahlreichen Verletzten unklar. Brandermittler nahmen ihre Arbeit auf. „Mit hoher Wahrscheinlichkeit spielten der zur Brandzeit herrschende Wind und Luftverwirbelungen vorbeifahrender Züge eine Rolle bei der Ausbreitung des Feuers“, teilte die Polizei gesterm mit. Dringend sucht sie Zeugen, die etwas zur Entstehung des Brandes an einer Böschung sagen können.

Bei dem Feuer am Dienstag waren nach Angaben der Stadt 32 Menschen verletzt und mehrere Gebäude in Nähe der Bahnstrecke zerstört worden. Der Böschungsbrand hatte auf die Häuser übergegriffen. Die wichtige ICE-Strecke musste gesperrt werden. Nur nach und nach normalisiert sich nun wieder der Bahnverkehr. Der Fernverkehr konnte bereits wieder anrollen, der Nahverkehr soll nach Einschätzung der Bahn am Freitag wieder fahren. Die Oberleitungen seien bei dem Brand auf rund 350 Metern Länge beschädigt worden.

Nach Angaben der Stadt mussten 15 Menschen direkt nach dem Feuer bei Freunden und Verwandten unterkommen, weil sie nicht zurück in ihre Häuser können. Insgesamt bangten aber sogar 21 Siegburger um ihr Obdach, sagte ein Sprecher. „Da waren noch welche im Urlaub.“

Die Deutsche Bahn kündigte an, sich mit einer halben Million Euro an einem Hilfsfonds für die Betroffenen zu beteiligen. „Ich weiß gar nicht, was man den Leuten sagen soll, die hier gewohnt haben“, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Brandort. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wünschte den Verletzten schnelle Genesung.

Es hatte große Anstrengungen gefordert, bis die rund 550 Einsatzkräfte den Brand unter Kontrolle gebracht hatten. Von einer „Feuerwand“ war die Rede. Nach Angaben der Polizei wurden auch neun Polizisten verletzt, weil sie bei der Rettungsaktion Rauchgase einatmeten. 

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort