Vorbeugung von Messerattacken Waffenverbot am Kölner Hauptbahnhof

Köln · Nach Verboten von Waffen in Hamburg, Frankfurt, Nürnberg, Dortmund sowie an Bahnstrecken in Berlin sind sie an diesem Wochenende auch am Kölner Hauptbahnhof untersagt. Von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag sind jeweils zwischen 18 Uhr und sechs Uhr morgens „gefährliche Werkzeuge aller Art“ verboten.

Bei Verstößen droht ein Zwangsgeld von 100 Euro. Zahlreiche Beamte der Bundespolizei sollen das Verbot überwachen.

Bei Kontrollen an Bahnhöfen in mehreren deutschen Großstädten hat die Bundespolizei seit Jahresbeginn gezielt nach Waffen bei Passanten gesucht und fast 60 Messer, Beile oder Baseballschläger beschlagnahmt. Dies zeigt nach Ansicht des Bundesinnenministeriums, dass Waffenverbote an Brennpunkten wie Bahnhöfen angesichts zunehmender Messerattacken notwendig gewesen seien, wie aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken hervorgeht. Nach Angaben des Ministeriums sind weitere Waffenverbote geplant. Die Polizei kann aber nur zeitlich begrenzte Verbote aussprechen. Für ein dauerhaftes Verbot wäre ein entsprechendes Gesetz erforderlich.

Im vergangenen Jahr hat die Bundespolizeiinspektion Köln nach eigenen Angaben ein Viertel mehr Gewalttaten als 2016 verzeichnet, oft sind Waffen im Spiel. Allein im ersten Halbjahr 2018 wurden 44 Vorfälle registriert, bei denen Waffen getragen wurden. Der Kölner Hauptbahnhof sei „ein Brennpunkt für Gewaltdelikte“. Beteiligt seien häufig Männer bis 40 Jahre unter Alkohol- oder Drogeneinfluss.

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