Vorsicht vor dem Stofftier
Köln. Urlaubssouvenirs wie Sonnenbrillen oder Spielzeug sind vielfach Schund und manchmal sogar gefährlich. Das hat eine Untersuchung des TÜV Rheinland ergeben
Köln. Urlaubssouvenirs wie Sonnenbrillen oder Spielzeug sind vielfach Schund und manchmal sogar gefährlich. Das hat eine Untersuchung des TÜV Rheinland ergeben. Der Schwerpunkt des jährlichen Souvenir-Tests lag in diesem Sommer auf Spielzeug: Stofftiere, Plastikpistolen, Seifenblasen, Autos, Schaufeln, Gummibälle - auf allem, was man am Strand für ein paar Euro kaufen kann, wenn die Kinder quengeln. Der TÜV kaufte in Spanien, Italien und den Niederlanden, aber auch an der deutschen Nordseeküste und auf den ostfriesischen Inseln ein. In Laboratorien in Köln und Nürnberg wurden die Mitbringsel getestet. Die Ergebnisse wurden gestern der Presse präsentiert, darunter Spielzeug-Schweine ohne Augen und Mäuse mit abgebrannten Schwänzen. Bei batteriebetriebenen Stofftieren waren die Fächer zum Teil nicht gesichert, so dass kleine Kinder die Batterien im schlimmsten Fall verschlucken könnten. TÜV-Sprecher Ralf Diekmann: "Einige Spielzeuge sind auch durch die Brandprüfung gefallen." Ihr Fell fing zu schnell Feuer.Die Bilanz: Von insgesamt 45 gekauften Spielzeugen hielten 28 den mechanischen und chemischen Anforderungen nicht stand. Sie erfüllten nicht die Vorgaben der EU-Spielzeugrichtlinie. "Diese Produkte stellen ein Sicherheitsrisiko für Kinder dar und dürfen so nicht verkauft werden", sagte TÜV-Vorstandsmitglied Ralf Wilde.
Auch bei Sonnenbrillen gab es viel Schatten: Bei 40 Prozent stellten die Tester zum Teil gravierende Mängel fest. Einige waren etwa zu stark getönt. "Wenn man dann mit dem Auto in einen Tunnel fährt, dunkeln die so stark ab, dass man gefährlich wenig sehen kann", erklärte Diekmann. "Es muss dann ausgewiesen sein, dass diese Brille nicht für den Straßenverkehr geeignet ist. Der normale Mensch kann das nicht erkennen." "Viele der gekauften Brillen verschlechtern das Sehvermögen", fasste Patrick Niklaus, TÜV-Experte für Augenschutz, zusammen. "Hier wird am falschen Ende gespart." Der TÜV testete insgesamt 60 Sonnenbrillen aus Souvenir- und Billigläden oder direkt vom Strand.
Einen Lichtblick gab es bei Fußball-Shirts. Hier wurden Genzwerte für Schadstoff-Belastungen eingehalten. Die Qualität war allerdings oft mangelhaft.
Die Mängel bestehen laut TÜV unabhängig vom Einkaufsland. Es existierten zwar europäische Regelungen, aber: "Es gibt kaum wirksame Kontrollen."