Von schiefer Bahn zurück auf rechten Weg

Düsseldorf · Das Vorurteil „Einmal Verbrecher – immer Verbrecher“ trifft einer Langzeitstudie zufolge auf jugendliche Intensivtäter nicht zu. Auch Schüler, die mehrfach durch Straftaten aufgefallen sind, finden an der Schwelle zum Erwachsenwerden meist den Weg in die Normalität.

Das ist ein Ergebnis einer repräsentativen Untersuchung der Universität Münster. "Selbst Intensivtäter steigen aus", sagte der Münsteraner Kriminologe Klaus Boers. Die Resultate widerlegten gängige Vorurteile. Dazu gehöre unter anderem die Erkenntnis, dass Migranten nicht häufiger an Gewaltdelikten beteiligt seien als einheimische Jugendliche. Die meisten Jugendlichen begehen demnach bis zu ihrem 18. Lebensjahr mindestens eine Straftat - zumeist Ladendiebstahl. 84 Prozent der Jungen und 69 Prozent der Mädchen gaben zu, schon einmal ein Delikt verübt zu haben. "Das Meiste regelt sich von selbst - ohne Eingriffe durch Polizei oder Justiz", sagte Boers. "Durch Überschreiten von Grenzen wird gelernt, was erlaubt und was verboten ist."

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