Mike Pence legt Fünfjahresplan vor USA wollen bemannte Mondlandung bis 2024

Huntsville · Das Ziel der Regierung ist klar: In fünf Jahren sollen US-Astronauten auf dem Mond sein – auch ohne Nasa.

 US-Astronaut James Irwin landete 1971 auf dem Mond. Der letzte US-Amerikaner war 1972 dort. Ob sich das bald ändert?

US-Astronaut James Irwin landete 1971 auf dem Mond. Der letzte US-Amerikaner war 1972 dort. Ob sich das bald ändert?

Foto: dpa/-

Noch innerhalb der kommenden fünf Jahre wollen die USA nach Angaben von Vizepräsident Mike Pence wieder Astronauten zum Mond schicken, darunter auch eine Frau. „Die erste Frau und der nächste Mann auf dem Mond werden beide amerikanische Astronauten sein, die mit amerikanischen Raketen von amerikanischem Boden abgehoben sind“, sagte Pence am Dienstag bei einer Sitzung des nationalen Raumfahrtrats in Huntsville (US-Staat Alabama). Auf dem Mond solle dann ein Außenposten aufgebaut werden, als Basis für eine geplante Mars-Mission.

„Es ist die richtige Zeit für diese Herausforderung, und ich habe dem Vizepräsidenten versichert, dass wir – die Leute bei der Nasa – bereit sind für die Herausforderung“, reagierte Nasa-Chef Jim Bridenstine auf die Vorstellung der Pläne.

Mit Blick auf Verzögerungen bei der Entwicklung der neuen Trägerrakete SLS (Space Launch System) hatte der Vizepräsident der Nasa in seiner Rede mangelndes Engagement und bürokratische Trägheit vorgeworfen. Die Rakete hätte ursprünglich bereits 2017 einen unbemannten Testflug absolvieren sollen, nach Problemen bei der Entwicklung wurde der Termin mehrfach verschoben. Bridenstine nannte nun das kommende Jahr für einen ersten Testflug, 2022 soll die Rakete dann erstmals Menschen in die Nähe des Mondes und zurück bringen.

Am Fünfjahresplan für eine bemannte Landung auf dem Erdtrabanten ließ Pence keinen Zweifel: Scheitern sei keine Option. Wenn die Nasa gegenwärtig dazu nicht in der Lage sei, müsse die Organisation verändert werden, nicht der Plan. Und sollte es nötig sein, würde man für die Umsetzung der Ziele auch auf kommerzielle Partner setzen: „Wenn kommerzielle Raketen der einzige Weg sind, um amerikanische Astronauten in fünf Jahren zum Mond zu bringen, dann werden es eben kommerzielle Raketen sein“, sagte Pence.

Er verglich die Situation mit der in den 1960er Jahren, als die USA und Russland um die Vormachtstellung im All konkurrierten. Es gebe derzeit einen vergleichbaren Wettlauf im All – „nur dass die Einsätze heute noch höher sind“. Pence erwähnte China, das zuletzt mit der ersten Landung einer Sonde auf der Mond­rückseite für Aufsehen sorgte.

Der Chef der Europäischen Weltraumorganisation (Esa), Johann-Dietrich Wörner, möchte eine ähnliche Konkurrenz wie damals indes vermeiden, wie er dem Nachrichtenportal „Spiegel Online“ nach der Ankündigung von Pence sagte. „Meine Hoffnung ist, dass es kein ‚back to the moon’ mit besonderer Betonung nationaler Interessen wie vor 50 Jahren gibt, sondern dass wir ‚forward to the moon’ in internationaler Kooperation gehen.“ Er hoffe auf Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Es sei zu klären, welche Rolle die Esa spielen könne, sollte die Nasa die Pläne der US-Regierung nicht umsetzen können, sagte Wörner dem Portal.

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