US-Studie: Keuschheitsgelübde haben keine Wirkung

Washington. "Keuschheitsgelübde" von Jugendlichen haben einer US-Langzeitstudie zufolge statistisch gesehen keine Wirkung. Die Teenager, die sich zur Enthaltsamkeit verpflichtet hätten, seien beim ersten vorehelichen Geschlechtsverkehr ebenso jung wie andere Jugendliche, berichteten Forscher der Johns Hopkins School of Public Health in Baltimore

Washington. "Keuschheitsgelübde" von Jugendlichen haben einer US-Langzeitstudie zufolge statistisch gesehen keine Wirkung. Die Teenager, die sich zur Enthaltsamkeit verpflichtet hätten, seien beim ersten vorehelichen Geschlechtsverkehr ebenso jung wie andere Jugendliche, berichteten Forscher der Johns Hopkins School of Public Health in Baltimore. Unter dem Motto "Wahre Liebe wartet" werden in den USA Jugendliche vor allem in evangelikalen Kirchen zu "Keuschheitsversprechen" aufgefordert. Enthaltsamkeit sei die einzig wirksame Empfängnisverhütung und das beste Mittel zur Aidsprävention. Millionen Teenager haben Keuschheitsversprechen unterzeichnet, viele durch einen Click im Internet (www.lifeway.com/tlw/students/card.asp). In der John-Hopkins-Erhebung wurde das Sexualverhalten von jungen Menschen mit und ohne Keuschheitsversprechen in einem Zeitraum von fünf Jahren miteinander verglichen. In beiden Gruppen seien 75 Prozent der jungen Menschen sexuell aktiv gewesen. Als besorgniserregend werteten die Wissenschaftler, dass die "keuschen" Teenager deutlich weniger Verhütungsmittel verwendeten. Das Durchschnittsalter für den ersten Geschlechtsverkehr liegt in den USA bei etwa 17. Der Studie zufolge warten junge Menschen mit konservativen sozialen und religiösen Ansichten länger. Die US-Regierung hat seit 1998 mehr als 1,5 Milliarden Dollar zur Förderung von Enthaltsamkeitsprogrammen ausgegeben. Der künftige Präsident Barack Obama hat sich im Wahlkampf gegen die staatliche Finanzierung der Programme ausgesprochen. epd

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