Unglück auf der A 9 Unaufmerksamer Fahrer verursachte Busunfall mit 18 Toten

Hof · Eine Unaufmerksamkeit des Fahrers hat nach Erkenntnissen der Ermittler den Busunfall auf der Autobahn 9 in Oberfranken mit 18 Toten ausgelöst. Der Reisebus sei deshalb vor einem Monat auf einen Sattelzug aufgefahren, dadurch sei es zu Kurzschlüssen bei der Batterie und der Elektrik im vorderen Bereich des Busses gekommen, sagte Staatsanwalt Jochen Götz gestern in Hof. Er sprach von einer „Verkettung tragischer Umstände“. Bei dem Inferno am 3. Juli nahe Münchberg kamen 18 Menschen ums Leben, darunter der Fahrer. 30 Personen wurden verletzt. Die Reisegruppe, überwiegend Senioren aus Sachsen, war unterwegs nach Italien.

Unmittelbar neben der Batterie des Busses befand sich ein Kraftstofftank, der durch den Aufprall zusammengestaucht wurde und platzte. Der Kraftstoff habe sich entzündet, erläuterte Götz. Die Flammen seien noch durch einen Drucklufttank angefacht worden, so dass sich rasch Rauch und Feuer ausbreiten konnten. Die Ermittler stellten keine technischen Mängel bei den Fahrzeugen fest. Der 2013 gebaute Bus verfügte allerdings nicht über ein Assistenzsystem, das beispielsweise bei einem drohenden Auffahrunfall automatisch abbremst. Dieses System sei erst bei neueren Modellen Pflicht, sagte der Chef der Verkehrspolizei Hof, Horst Thiemt.

Der Bus prallte mit 60 bis 70 Stundenkilometern auf den Sattelzug, der an einem Stauende gebremst hatte. Warum der Busfahrer unaufmerksam war, konnte nicht mehr geklärt werden.

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