Ukraine-Russland-Konflikt In Hamburg aufpoliert: Putin holt eilig seine präsidiale Jacht heim – Fürchtet er Sanktionen?

Hamburg/Moaskau · In einer deutschen Werft soll ein repräsentatives Schiff des russischen Präsidenten Vladimir Putin modernisiert worden sein. Medien berichten über eine eilige Rückholaktion aus dem Hamburger Hafen. Was dahinterstecken könnte.

 In Hamburg (hier ein Blick auf die hafenpromenade) lag nach Zeitungsberichten Putins Jacht vor Anker, um in einer Werft überholt zu werden. Jetzt legte sie Richtung Russland wieder ab.

In Hamburg (hier ein Blick auf die hafenpromenade) lag nach Zeitungsberichten Putins Jacht vor Anker, um in einer Werft überholt zu werden. Jetzt legte sie Richtung Russland wieder ab.

Foto: dpa/Markus Scholz

Seit September war eine Jacht bei der Hamburger Werft Blohm und Voss vor Anker, um auf Vordermann gebracht zu werden. Nach Medienangaben soll das mehr als 80 Meter lange Schiff dem russischen Präsidenten Vladimir Putin gehören. Es soll in Hamburg um zwei Balkone ergänzt worden sein. Jetzt soll es über die Ostsee Kurs auf Kaliningrad (vormals Königsberg in Ostpreußen) nehmen.

Es wird vermutet, dass Putin früher als vorgesehen die Jacht aus Angst vor möglichen Sanktionen im Zusammenhang mit dem Konflikt um die Ukraine heimholen wollte. Dabei geht es um eine befürchtete militärische Intervention Russlands in das Nachbarland.

Um die Krise auf diplomatischem Weg zu lösen, reiste jetzt die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) bereits zum zweiten Mal binnen kürzester Zeit in die ukrainische Hauptstadt Kiew zu ihrem Amtskollegen Dmytro Kuleba, um ihre Unterstützung zu bekunden.

Unterdessen traf sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit US-Präsident Joe Biden. Die Bundesregierung war in die Kritik geraten, weil sie sich in dieser Angelegenheit militärisch nicht genug engagiere. Scholz und Biden sagten während einer Pressekonferenz übereinstimmend, dass es nach wie vor einen engen Schulterschluss der Bündnispartner gebe.

Der französische Präsident Emmanuel Macron und Putin trafen sich zu Gesprächen. Macron bemühte sich ebenfalls um eine Lösung am Verhandlungstisch. Beide Seiten betonten die gegenseitig respektvoll geführten Gespräche.

Vielfach hatten westliche Staatschefs mit Sanktionen gedroht, sollte Russland seine an der ukrainischen Grenze aufgefahrenen Truppen ins Nachbarland einmarschieren lassen. Dem könnte auch die Inbetriebnahme der bereits fertiggestellten Gasleitung Nord Stream 2 von Russland nach Westeuropa zum Opfer fallen.

Ob die Jacht tatsächlich zu Putins Privatbesitz gehört, ließen sich die Verantwortlichen der Werft nicht entlocken, wie das Internetportal Täglicher Hafenbericht (THB) berichtet. Zuerst hatte die Tageszeitung Kieler Nachrichten über die Jacht berichtet.

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