Über 30 Tote nach schwerem Erdbeben in Taiwan

Tainan · Nach dem schweren Erdbeben im Süden Taiwans suchen Rettungskräfte in einem Wettlauf gegen die Zeit nach weiteren Überlebenden. Laut Feuerwehr wurden in den Trümmern eines umgestürzten 16-stöckigen Wohnkomplexes in der Stadt Tainan am Sonntag noch 118 Menschen vermisst.

31 Leichen wurden bislang geborgen. Die Behörden ermitteln wegen mutmaßlichen Pfuschs am Bau. Tainans Bürgermeister William Lai sagte, von den Vermissten seien 103 "sehr tief verschüttet". Es sei daher "sehr schwierig", zu ihnen vorzudringen. Laut Lai nahm die Staatsanwaltschaft nach Beschwerden von Überlebenden und Angehörigen Ermittlungen auf. Sollte die Baufirma des Wohnkomplexes gegen Vorschriften verstoßen haben, werde sie zur Verantwortung gezogen, kündigte der Bürgermeister an. Yueh Chin-sen, der um acht in dem Komplex verschüttete Familienangehörige bangte, sagte, die Bewohner hätten über Baumängel und Risse in den Wänden geklagt. Bei früheren Erdbeben habe sich das Gebäude als nicht stabil erwiesen.

Das Beben der Stärke 6,4 hatte sich in der Nacht zum Samstag ereignet. Mehrere mehrstöckige Wohnhäuser in Tainan stürzten ein. Allein in den Trümmern des 16-stöckigen Wei-Kuan-Wohnkomplexes starben mindestens 27 Menschen. Nach Angaben der Feuerwehr wurden etwa 200 Menschen gerettet, mehr als 50 konnten sich aus eigener Kraft in Sicherheit bringen. Bei der Suche nach Überlebenden setzten die Rettungskräfte Kräne, Leitern und Spürhunde ein. Einige Menschen wurden nach mehr als 24 Stunden lebend aus den Trümmern geborgen.

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