Über 100 Verletzte bei Gas-Unfall in Mönchengladbach
Mönchengladbach. Bei einem schweren Gas-Unfall in einem Mönchengladbacher Lack-Lager sind am Samstag 107 Menschen verletzt worden. 19 mussten im Krankenhaus behandelt werden, ein Feuerwehrmann lag gestern noch auf der Intensivstation. Wie Polizei und Feuerwehr berichteten, war die Löschanlage der Lagerhalle nach einem Feuer in einer Kiste mit Sägespänen angesprungen
Mönchengladbach. Bei einem schweren Gas-Unfall in einem Mönchengladbacher Lack-Lager sind am Samstag 107 Menschen verletzt worden. 19 mussten im Krankenhaus behandelt werden, ein Feuerwehrmann lag gestern noch auf der Intensivstation. Wie Polizei und Feuerwehr berichteten, war die Löschanlage der Lagerhalle nach einem Feuer in einer Kiste mit Sägespänen angesprungen. Offenbar durch einen technischen Defekt sprühte die Löschanlage große Mengen Kohlendioxid (CO2) in die Halle. Von dort gelangte das Gas aus noch ungeklärten Gründen nach draußen. Anwohner und Feuerwehrleute erlitten durch das Gas Schwindelanfälle. Mindestens sechs Menschen fielen in Ohnmacht, drei von ihnen mussten wiederbelebt werden. Kohlendioxid ist ein farb- und geruchloses Gas, das den Sauerstoff verdrängt und deshalb in großen Konzentrationen zu Atembeschwerden oder sogar zum Tod führen kann. Wegen der Sauerstoff verdrängenden Wirkung wird es als Löschmittel verwendet. Da die Fabrik in einer Senke liegt und völlig windstill war, blieb die Gaswolke an der Unfallstelle zunächst stehen. Am Mittag konnten die Rettungskräfte die Gasschwaden mit zwei über der Halle kreisenden Hubschraubern verwirbeln. Polizei, Feuerwehr und Hilfsdienste brachten etwa 150 Menschen aus rund 50 umliegenden Häusern in Sicherheit und sperrten die Unfallstelle im Umkreis von zwei Kilometern ab. Zur Ursache des Unglücks gab es gestern nur Spekulationen. dpa