TV-Moderator Dirk Bach ist tot

Berlin. Der Schauspieler und Fernsehmoderator Dirk Bach ist überraschend mit 51 Jahren in Berlin gestorben. Der Entertainer hätte dort am Samstag als Hauptdarsteller in dem Stück "Der kleine König Dezember" Premiere feiern sollen. Einem Millionenpublikum wurde der kugelrunde Komiker mit der RTL-Dschungelshow "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" bekannt

Berlin. Der Schauspieler und Fernsehmoderator Dirk Bach ist überraschend mit 51 Jahren in Berlin gestorben. Der Entertainer hätte dort am Samstag als Hauptdarsteller in dem Stück "Der kleine König Dezember" Premiere feiern sollen. Einem Millionenpublikum wurde der kugelrunde Komiker mit der RTL-Dschungelshow "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" bekannt. Mit Tropenhelm und bunten Hemden fiel er an der Seite von Sonja Zietlow mit bissigen Kommentaren über die Promis im australischen Dschungel auf.

"Dem Schlosspark Theater obliegt die traurige Pflicht, Ihnen mitzuteilen, dass Dirk Bach für uns völlig unerwartet heute verstorben ist. Wir haben Dirk Bach als lebenslustigen und sehr liebenswerten Kollegen kennengelernt, um so mehr schmerzt der Verlust", teilten der Intendant Dieter Hallervorden, der Regisseur Lorenz Christian Köhler und die Theaterleitung gestern in Berlin mit. Die Todesursache blieb zunächst unklar.

Ein Polizeisprecher sagte, ein 51-Jähriger sei gegen 17 Uhr tot in einer Wohnung in Berlin-Lichterfelde gefunden worden. Den Namen aber wollte er nicht nennen. Hinweise auf Fremdverschulden gebe es nicht.

"Wir sind zutiefst schockiert, bestürzt und fassungslos", sagte Markus Küttner, der Chef bei RTL für Comedy-Formate. Bei dem Privatsender hatte Bach mit dem Dschungelcamp großen Erfolg. Doch die Lästershow war bei weitem nicht sein einziges Standbein.

So spielte der schwergewichtige Entertainer auch leidenschaftlich Theater, etwa zuletzt beim Musical "Kein Pardon!" in Düsseldorf, das auf dem gleichnamigen Film des Komikers Hape Kerkeling beruhte. Bach mimte dort den TV-Unterhalter Heinz Wäscher. Bach war in den vergangenen Jahren auch bei den Nibelungen-Festspielen in Worms zu sehen.

Im Fernsehen hatte der Kölner, der eng mit Hella von Sinnen befreundet war, Erfolg mit der ZDF-Sitcom "Lukas" (1996-2001) oder der "Dirk-Bach-Show" bei RTL (1992-1994). Als Zauberer Pepe begeisterte er kleine Zuschauer im Kinderklassiker "Sesamstraße" zwischen 2000 und 2007. Er wirkte auch in TV-Formaten wie "Schillerstraße" (Sat.1) mit.

Bach hatte seine Karriere Ende der 70er Jahre als Schauspieler am Theater begonnen, feierte Anfang der 80er zum Beispiel Erfolg mit Walter Bockmeyers Kölner Inszenierung der "Geierwally" von Wilhelmine von Hillern. Erst später ging er zum Fernsehen. Dirk Bach war ein vielseitiger Künstler: Er dreht Filme ("Nich' mit Leo"), arbeitete als Synchronsprecher, nahm Hörbücher auf oder traute als Pfarrer in der ARD-Seifenoper "Verbotene Liebe" ein homosexuelles Paar. Aus seinem eigenen Schwulsein machte der Comedian nie ein Geheimnis.

Selbst wäre Bach, der sich im Kampf gegen HIV und Aids engagierte und für Amnesty International oder die Tierrechtsorganisation PETA eintrat, nie ins Dschungelcamp gegangen: "Nein, warum sollte ich?", sagte er. In der Premiere des Stücks von Axel Hacke am 6. Oktober hätte er nach Angaben des Theaters in seiner Rolle den Satz sagen sollen: "Und wer tot ist, wird ein Stern!"

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