Tugçe A. soll posthum Bundesverdienstkreuz erhalten

Berlin · Der Tod der Studentin Tugçe A. sorgt weiter bundesweit für Entsetzen. Auch Bundespräsident Joachim Gauck sprach der Familie am Wochenende sein Beileid aus. Er prüft nach Angaben der Petitionsplattform change.org zudem, ob Tugçe A. posthum das Bundesverdienstkreuz erhält.

Am Freitagabend waren die lebenserhaltenden Maschinen bei der bereits für hirntot erklärten jungen Frau abgestellt worden. Gauck schrieb in einem Kondolenzbrief, die junge Frau habe "in beispielhafter Weise Mut und Zivilcourage bewiesen", wo andere weggeschaut hätten. Die Lehramtsstudentin aus Gelnhausen soll vor zwei Wochen vor einem Schnellrestaurant im hessischen Offenbach zu Boden geschlagen worden sein und bei dem Sturz lebensgefährliche Kopfverletzungen erlitten haben. Sie soll nach bisherigen Erkenntnissen zuvor zwei junge Mädchen vor Belästigungen durch eine Gruppe Männer geschützt haben. Ihr Vater Ali A. sagte am Samstag in Offenbach der "Bild am Sonntag": "Der erste Tag ohne Tugçe ist wie ein Tag, nach dem kein Morgen mehr kommt." Das Leben gehe weiter, aber das Wie sei eine andere Frage. "Tugçe wird uns allen fehlen, wir werden ihr warmes Lächeln schmerzhaft vermissen", sagte Ali A. dem Blatt. Für die Tat verantwortlich gemacht wird ein 18-Jähriger, der auch an den Belästigungen der Mädchen beteiligt gewesen sein soll. Der junge Mann sitzt seitdem in Untersuchungshaft.

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