Toiletten-Desaster an der Autobahn

München. Kein Klopapier, keine Seife, keine Papierhandtücher und oft auch noch beißender Uringeruch - der Toiletten-Zustand an den Park- und Rastplätzen europäischer Autobahnen ist oftmals ein Trauerspiel. Der ADAC ließ 101 Rastplätze in 16 Ländern untersuchen - in rund 75 Prozent ließ die Hygiene an den stillen Örtchen teilweise sehr zu wünschen übrig

München. Kein Klopapier, keine Seife, keine Papierhandtücher und oft auch noch beißender Uringeruch - der Toiletten-Zustand an den Park- und Rastplätzen europäischer Autobahnen ist oftmals ein Trauerspiel. Der ADAC ließ 101 Rastplätze in 16 Ländern untersuchen - in rund 75 Prozent ließ die Hygiene an den stillen Örtchen teilweise sehr zu wünschen übrig. Ein Sicherheitsproblem sei oft auch die unzureichende Beleuchtung der Rastplätze, wie der Autoclub gestern in München mitteilte.

Häufig sind auch überhaupt keine Toiletten vorhanden. "Das Problem ist, dass die Leute bei längeren Autobahnstrecken ohne WC in die Grünanlagen gehen", sagt ADAC-Testleiterin Simone Saalmann. "Da macht das Picknicken dann auch keinen Spaß mehr." Saalmann war auch selbst am bayerischen Rastplatz Theilheim (Nord) an der A 3 nahe Würzburg-Randersacker, der in Deutschland mit der Gesamtbewertung "sehr mangelhaft" am schlechtesten abschnitt. "Da hält alle fünf Minuten ein Auto an, und jemand geht in die Büsche." Dementsprechend habe es gerochen, erklärt Saalmann: "Es war fürchterlich."

Bei der Bewertung achteten die Prüfer neben ausreichender Beleuchtung auch auf das Vorhandensein von Behindertenparkplätzen sowie von sicheren Fußwegen. Von den 101 getesteten Plätzen in Europa fielen 22 mit "mangelhaft" und 17 mit "sehr mangelhaft" glatt durch. "Damit sind insgesamt fast 40 Prozent der Kandidaten durchgefallen", betont Saalmann. Testverlierer war die Anlage Castagnolasca an der A 12 in Italien. "Hier gab es nichts außer einer maroden Teerfläche", so Saalmann. Testsieger wurde der Rastplatz Gaishorn an der Pyhrn-Autobahn in Österreich

Deutschland liegt nach Saalmanns Worten im hinteren Mittelfeld. Von den 20 überprüften Rastplätzen bekam keiner ein "sehr gut", acht waren "gut", sieben "ausreichend". Neben Theilheim (Nord) fielen vier weitere Anlagen mit "mangelhaft" durch: Deutschmeister (Ost) an der A 93 in Bayern, Leubas (Ost) an der A 7 ebenfalls in Bayern, Blievenstorf (Süd) an der A 24 in Mecklenburg-Vorpommern sowie Logebachtal (West) an der A 3 in Nordrhein-Westfalen. Am besten in Deutschland schnitt die Anlage Sperbes (Ost) in Bayern an der A 9 Nürnberg-Berlin ab.

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