Tödliches Polizei-Beziehungsdrama

Nürnberg. Nach stundenlangen, nervenaufreibenden Gesprächen über ihre Beziehungsprobleme ist eine junge Polizistin in Bayern ausgerastet und hat ihrem Ex-Partner in den Hals geschossen. Nach der Tat in der Polizeistation im fränkischen Lauf an der Pegnitz - dem gemeinsamen Arbeitsplatz des Paares - feuerte sich die junge Frau mit ihrer Dienstwaffe selbst in den Kopf

 Hier arbeiteten Täter und Opfer: die Polizeistation in Lauf an der Pegnitz. Foto: dpa

Hier arbeiteten Täter und Opfer: die Polizeistation in Lauf an der Pegnitz. Foto: dpa

Nürnberg. Nach stundenlangen, nervenaufreibenden Gesprächen über ihre Beziehungsprobleme ist eine junge Polizistin in Bayern ausgerastet und hat ihrem Ex-Partner in den Hals geschossen. Nach der Tat in der Polizeistation im fränkischen Lauf an der Pegnitz - dem gemeinsamen Arbeitsplatz des Paares - feuerte sich die junge Frau mit ihrer Dienstwaffe selbst in den Kopf. Die 25-Jährige starb noch am Samstag im Krankenhaus, der fünf Jahre ältere Polizeibeamte schwebte am Sonntag weiterhin in Lebensgefahr.

Besonders prekär an dem Fall: Mehr als sieben Stunden lang hatten die beiden bei der Polizeiinspektion miteinander geredet - in der Nähe: Kollegen, Psychologen und ein bewaffnetes Sondereinsatzkommando. "Die Lage vor Ort war so, dass keine aktuelle Bedrohung vorlag", sagte Polizeipräsident Gerhard Hauptmannl am Samstagabend. Obwohl bekannt war, dass die Frau ihre Dienstpistole dabei hatte, wurde sie nicht überwältigt. Psychologen redeten immer wieder auf die Beamtin ein, die seit 2005 in Lauf bei Nürnberg arbeitete. Dennoch konnte sie niemand dazu bewegen, ihre Waffe abzugeben. Die Polizistin habe beteuert, niemanden verletzen zu wollen. Die Einsatzkräfte glaubten der jungen Frau, die bei Kollegen als sehr engagiert und gebildet galt und den höheren Dienst anstrebte.

Nach bisherigen Erkenntnissen hatte sich der 30-jährige Mann am Freitag nach zwei Jahren aus unbekannten Gründen von seiner Lebensgefährtin getrennt. "Die 25-Jährige hing so stark an ihrem Lebenspartner, dass sie versuchte, die Beziehung zu retten", erklärte Polizeipräsident Gerhard Hauptmannl. Ob die an dem Einsatz beteiligten Polizisten Fehler gemacht haben, müssen nun interne Untersuchungen klären. dpa

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