Todesdrohungen und Tränen im Prozess um Fährunglück

Gwangju · Im Prozess um das schwere Fährunglück in Südkorea sind gestern Videos von den letzten Momenten vor dem Untergang gezeigt worden. Die Videos waren von Rettungshubschraubern und -booten aus aufgenommen worden.

Darauf war zu sehen, wie Passagiere verzweifelt versuchten, sich aus dem sinkenden Schiff zu retten. Als Reaktion auf die Bilder schrien Angehörige im Gerichtssaal die 15 angeklagten Besatzungsmitglieder an, einige stießen Todesdrohungen aus. In dem Prozess sind der Kapitän und drei andere ranghohe Crew-Mitglieder wegen fahrlässiger Tötung in besonders schwerem Fall angeklagt, ihnen droht die Todesstrafe. Bei dem Unglück im April waren rund 300 Menschen ums Leben gekommen, unter ihnen 250 Schüler.

Gestern wurde zudem ein offizieller Bericht zum Unglück veröffentlicht. Demnach führten Behördenversagen, Korruption und Geldgier zu der Katastrophe. Die Reederei habe den "finanziellen Gewinn über die Sicherheit der Passagiere " gestellt.

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