Corona-Krise Tierpark erarbeitet Pläne für Notschlachtungen

Neumünster · Der Tierpark Neumünster in Schleswig-Holstein hat wegen der Corona-Zwangsschließung Notpläne für das Schlachten seiner Tiere erarbeitet. Dort stehe auch, wer im Fall des Falles zuletzt auf die Schlachtbank komme: Der 3,60 Meter große Eisbär Vitus, sagte Zoodirektorin Verena Caspari.

Hintergrund ist, dass der Tierpark zurzeit keine Einnahmen durch Besucher hat und ausschließlich durch Spenden am Leben erhalten wird. „Wir sind ein Verein“, erklärte Caspari. „Wir bekommen keine städtischen Gelder, und alles, was wir bis dato an Landesgeldern beantragt haben, ist noch nicht eingetroffen.“

Noch reiche das Geld. „Doch  wenn ich kein Geld mehr habe, Futter zu kaufen, oder wenn es passieren sollte, dass mein Futterlieferant aufgrund neuer Restriktionen nicht mehr liefern kann, dann würde ich Tiere schlachten, um andere Tiere zu füttern.“ Das wäre dann aber der allerletzte Schritt. Vorher könne man auch versuchen, Tiere an andere Betriebe abzugeben. Das sei aber nicht immer so einfach.

Der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) kennt nach eigener Aussage keine vergleichbaren Pläne in anderen Zoos. „Das ist nicht das Thema, was wir derzeit haben“, sagt Pressesprecher Sebastian Scholze. Allerdings sei die Lage in den Zoos durchaus relativ besorgniserregend. Man habe seit vier Wochen geschlossen und gleichbleibend hohe Kosten bei keinerlei Einnahmen. „Und Homeoffice mit Elefant geht halt auch nicht“, sagt Scholze.

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