„Tief Mitteleuropa“ bringt Deutschland künftig Wetterextreme

Berlin/Saarbrücken · Extreme Wetterereignisse wie Starkregen, Sturmböen oder auch große Hitze wird es in Deutschland nach Einschätzung von Experten künftig häufiger geben. Sie könnten sogar noch heftiger ausfallen als bisher, sagte der Vize-Präsident des Deutschen Wetterdienstes (DWD), Paul Becker, gestern.

Laut seiner Bilanz für den Sommer 2014 fiel vor allem der Juli aus dem Rahmen: "Er war nicht nur sehr warm, es wurde auch viel Niederschlag beobachtet." Der August wiederum fiel deutlich zu kalt aus. Die hohen Niederschlagsmengen sieht der DWD-Experte in Zusammenhang mit einer Wetterlage, die man seit 1950 in Deutschland immer häufiger beobachtet: dem "Tief Mitteleuropa ". Es bringt schwülwarme Luft aus dem Mittelmeer-Raum nach Deutschland. Im Sommer führt es zu Gewittern, im Winter zu Schneeschmelzen.

In dieser Woche - kurz vor dem kalendarischen Herbstanfang am 23. September - kommt der Sommer aber noch einmal nach Deutschland zurück. Meteorologen erwarten Temperaturen von bis zu 25 Grad. Heute und morgen scheine in weiten Teilen Deutschlands die Sonne, sagte Helge Tuschy vom DWD. Im Saarland könnten heute noch ein paar Wolkenfelder durchziehen, es bleibe aber trocken. Besonders schön soll es morgen werden. Da könnten die Temperaturen teilweise auf 26 Grad klettern. "Allerdings ziehen schon in der Nacht zu Donnerstag von Frankreich wieder Wolken ins Saarland und bringen Regenschauen und Gewitter", sagt Tuschy. Zum Wochenende hin bleibe es mild, aber wechselhaft.

Auch nach dem Gastauftritt des Spätsommers dürfen die Deutschen noch auf schöne Tage hoffen. Ein Kälteeinbruch oder Bodenfrost sei noch nicht in Sicht, sagt Tuschy.

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