131 Liter Alkohol im Jahr Suchtforscher: Deutschland hat Alkoholprobleme

Berlin · Deutschland hat nach einer Analyse für das neue Jahrbuch Sucht ein Alkoholproblem. Nach den jüngsten Berechnungen für 2017 tranken die Bundesbürger pro Kopf rund 131 Liter Alkoholika, teilte die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen am Mittwoch in Berlin mit.

Das entspreche rund einer Badewanne voller alkoholischer Getränke. Besonders beliebt waren Bier (rund 101 Liter pro Jahr), Wein (20,9 Liter pro Jahr) und Spirituosen (5,4 Liter). Doch auch Tabak, illegale Drogen, Medikamente und Glücksspiel machen Suchtforschern Sorgen.

Die am häufigsten konsumierte verbotene Droge bleibt bei Jugendlichen und Erwachsenen Cannabis. 2017 wurden rund 7731 Kilogramm Marihuana sichergestellt, das waren laut dem Jahrbuch fast 30 Prozent mehr als im Vorjahr.

Im Fokus von Suchtforschern stand dieses Mal auch Glücksspiel. Auffällig sind für sie die steigenden Umsätze auf dem legalen deutschen Glücksspiel-Markt – trotz restriktiverer Gesetze. 2017 wurde laut Jahrbuch ein Umsatz von 46,3 Milliarden Euro erzielt. Das waren rund zehn Millionen Euro mehr als 2012. Die größten Geldbringer waren dabei 2017 Spielautomaten mit einem Anteil von rund 58 Prozent am Gesamtmarkt. Rund 180 000 Menschen in Deutschland gelten als spielsüchtig, weitere 326 000 haben ein Problem mit ihrem Spielverhalten.

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