Stundenlange Angst um 19 Kinder

Besançon. Die Polizei hat eine Geiselnahme in einem Kindergarten im ostfranzösischen Besançon nach gut vier Stunden ohne Blutvergießen beendet. Ein mit zwei Säbeln bewaffneter 17-Jähriger hatte gestern Morgen nach Angaben der Behörden 19 Kinder und deren Erzieherin in seine Gewalt gebracht

 Vor dem französischen Kindergarten versammelten sich die verängstigten Eltern der vom Geiselnehmer bedrohten Kinder. Foto: dpa

Vor dem französischen Kindergarten versammelten sich die verängstigten Eltern der vom Geiselnehmer bedrohten Kinder. Foto: dpa

Besançon. Die Polizei hat eine Geiselnahme in einem Kindergarten im ostfranzösischen Besançon nach gut vier Stunden ohne Blutvergießen beendet. Ein mit zwei Säbeln bewaffneter 17-Jähriger hatte gestern Morgen nach Angaben der Behörden 19 Kinder und deren Erzieherin in seine Gewalt gebracht. Er ließ nach und nach alle Geiseln frei und wurde von der Polizei mit einer Elektroschock-Pistole außer Gefecht gesetzt.

Laut Bildungsminister Luc Chatel, der sich unmittelbar nach Bekanntwerden der Geiselnahme auf den Weg nach Besançon gemacht hatte, war der junge Mann depressiv und forderte eine Waffe, um sich umzubringen. "Er ist ein depressiver Mensch, der ganz klar keine andere Forderung hatte, als sein Leben zu beenden", sagte Chatel. Der Erzieherin zufolge hatte der Mann die Kinder nicht wirklich bedroht.

Der Jugendliche war gestern gegen 8.30 Uhr kurz nach Öffnung des Kindergartens mit zwei Säbeln bewaffnet in einen Gruppenraum eingedrungen. Dort brachte er die 19 Kinder im Alter zwischen vier und sechs Jahren sowie ihre Betreuerin in seine Gewalt. Nach Telefongesprächen mit der Polizei, die das Gebäude schnell umstellte, ließ er nach und nach 14 Kinder frei.

Die Polizisten konnten erreichen, dass die verbliebenen fünf Kinder etwas zu essen bekamen. "Die Befreiung erfolgte, als das Essen gebracht wurde", sagte Minister Chatel. Die Kinder seien von dem Geiselnehmer getrennt worden, daraufhin sei der Jugendliche von der Polizei überwältigt worden. Der Jugendliche hatte selbst die Polizei gerufen und gesagt, er wolle die Geiselnahme beenden. afp

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