Studie: Putenfleisch vom Discounter mit resistenten Keimen belastet

Berlin · Das meiste in Deutschland verkaufte Putenfleisch ist nach einer Untersuchung des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) mit antibiotika-resistenten Keimen verseucht. Auf 88 Prozent der bei Discountern gekauften Putenfleisch-Proben seien die gefährlichen sogenannten MRSA- sowie ESBL-Keime nachgewiesen worden, sagte die BUND-Agrarexpertin, Reinhild Benning, gestern.

"Von 57 Proben wiesen 50 durchgängig hohe Belastungen auf." Gekauft wurde das Fleisch in Aldi-, Lidl-, Netto-, Penny- und Real-Filialen in und im Umland von zwölf Städten wie Berlin , Hamburg, Dresden, Hannover oder Stuttgart.

Benning nannte die Studienergebnisse "schockierend, aber nicht überraschend". Über 90 Prozent der Puten erhielten während der Mast Antibiotika. Dies begünstige die Bildung antibiotika-resistenter Keime. Diese könnten auf Menschen übertragen werden, wenn etwa das rohe Fleisch mit dem gleichen Messer geschnitten wird wie andere Lebensmittel, die dann roh verzehrt werden. Das durchgegarte Fleisch sei nicht gefährlich.

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