Studie: Hersteller bewerben fast nur ungesunde Produkte für Kinder

Berlin · Die freiwillige Selbstbeschränkung der Lebensmittelhersteller bei der Werbung für Kinder ist nach einer Studie der Verbraucherorganisation Foodwatch wirkungslos. Trotz der seit 2007 bestehenden Abmachung würden für Kinder noch immer zu 90 Prozent ungesunde Produkte beworben, erklärte Foodwatch unter Berufung auf die gestern in Berlin veröffentlichte Untersuchung von 281 Produkten.Im Jahr 2007 hatten zahlreiche Lebensmittelhersteller im Rahmen einer EU-Initiative zugesichert, Regeln für an Kinder gerichtetes Marketing einzuhalten.

Laut Foodwatch sollen dadurch nur noch Lebensmittel, die bestimmte Nährwertanforderungen erfüllen, an Kinder unter zwölf Jahren beworben werden. Nach den Anforderungen der Weltgesundheitsorgansation (WHO) sind laut Foodwatch aber 90 Prozent der in Deutschland beworbenen Produkte keine ausgewogenen Kinderlebensmittel. Die WHO-Kriterien erfüllten demnach trotz der Selbstverpflichtung nur 29 der getesteten Produkte. Der Spitzenverband der Lebensmittelwirtschaft wies die Studie als "effektheischend" und "unseriös" zurück.