Studie: Clans schüren in Berliner Stadtteilen Angst

Berlin · Gewalttätige Großfamilien haben einer Studie zufolge in Teilen Berlins ein Klima der Angst geschaffen. Die Übergänge zur organisierten Kriminalität seien fließend, heißt es in der Studie, die Berlins Justizsenator Thomas Heilmann (CDU ) und Islamwissenschaftler Mathias Rohe gestern vorstellten.

Staatliche Behörden würden diese Milieus nur noch unzureichend kontrollieren. Betroffen seien Stadtteile wie Neukölln, Wedding, Moabit, Kreuzberg oder Charlottenburg. Es sei aber nicht erkennbar, dass es in diesen Milieus eine fest gefügte Struktur für Streitlösungen jenseits der offiziellen Gerichte gebe. Die Existenz irgendwelcher Scharia-Gerichte in Berlin lasse sich nicht belegen. Die Studie beruht auf 90 Interviews mit vorwiegend arabisch-kurdischen Familien und Clans sowie in islamisch-religiösen Milieus. Paralleljustiz wie Einschüchterung von Zeugen oder Gewaltandrohungen gibt es nach der Untersuchung jedoch. Sie spielten sich oft in abgeschotteten, patriarchalischen Familien ab, so Rohe.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort