Strenge Sterne-Hüter

Paris. Die Kino-Welt hat die Oscar-Verleihung, auf die sie mit aller Spannung wartet, die internationale Gastronomie-Szene den "Guide Michelin". Voller Bangen zittern Spitzenköche Jahr für Jahr dem Erscheinen des berühmten Gourmet-Führers entgegen

Paris. Die Kino-Welt hat die Oscar-Verleihung, auf die sie mit aller Spannung wartet, die internationale Gastronomie-Szene den "Guide Michelin". Voller Bangen zittern Spitzenköche Jahr für Jahr dem Erscheinen des berühmten Gourmet-Führers entgegen. In Frankreich hat sich das Warten in diesem Jahr vor allem für Gilles Goujon gelohnt, der in dem südfranzösischen Dörfchen Fontjoncouse mitten in den malerischen Corbières-Weinbergen seit 18 Jahren das Restaurant "L'Auberge du Vieux Puits" betreibt. Er ist der einzige Neuzugang, den die Michelin-Tester in der gestern erschienenen 101. Frankreich-Ausgabe des "Guide Michelin" in den Drei-Sterne-Himmel hoben. "Damit geht für mich ein Jugendtraum in Erfüllung", sagte Goujon. Die Tester adelten ihn für die sensible Küche, die er in seinem Restaurant serviert und mit der er dem natürlichen Rhythmus der Jahreszeiten folgt. Damit hat Frankreich insgesamt 556 mit Sternen ausgezeichnete Restaurants, darunter 26 mit drei Sternen. Gleich 58 Restaurants in Frankreich bedachten die Michelin-Kritiker in diesem Jahr mit neuen Sternen. Doch ansonsten zeigten sie sich diesmal recht streng, so dass gleich 42 Häuser die begehrte Auszeichnung verloren. So hat beispielsweise das Restaurant von MarcVeyrat bei Annecy nach dessen angekündigtem Rückzug aus gesundheitlichen Gründen seine drei Sterne verloren. Genau so erging es "Les Ambassadeurs" des Nobelhotels Crillon in Paris mit seinen zwei Sternen, nachdem Jean-François Piège im letzten Sommer entschieden hatte, seine Schürze an den Nagel zu hängen. Die Nachfolger der beiden Spitzenköche müssen den Michelin-Testern nun erst mal beweisen, dass sie ebenfalls Sterne-würdig sind. Das "Château des Crayères" in Reims verlor ebenfalls zwei Sterne. Gleich mehrere Restaurants wie "La Villa" in Calvi auf Korsika, Hélène Darroze in Paris und das Grand Hôtel in Saint-Jean-de-Luz wurden auf einen Stern herabgestuft. Auch der Straßburger Feinschmeckertempel "Le Crocodile" verlor nach einem Besitzerwechsel einen seiner zwei Sterne. In Ostfrankreich konnten sich dagegen die auch bei saarländischen Feinschmeckern beliebten Gourmet-Tempel "L'Auberge de l'Ill" im elsässischen Illhäusern und "L'Arnsbourg" im lothringischen Baerenthal in der obersten Kategorie halten. Angesichts der Krise stellt der Gastronomie-Führer in seiner aktuellen Ausgabe zudem mehr als 100 Häuser als "Bib gourmand" vor, in denen gute Küche vergleichsweise preiswert angeboten wird. Sie alle bieten Menüs für 30 Euro oder weniger an, bis auf die französische Hauptstadt, wo die Preise bei 35 Euro oder weniger pro Menü liegen. Paris bleibe die weltweite Hauptstadt der Gastronomie, vor allem dank der zahlreichen brillanten Nachwuchsköche, die dort tätig seien, sagte Jean-Luc Naret, der Direktor der Michelin-Führer.

HintergrundIn Frankreich gibt es mehr preiswerte Sterne-Restaurants zum Wohlfühlen, in Deutschland dagegen vor allem Top-Restaurants einfallsreicher Jungköche. So urteilt die neue Chefredakteurin des französischen Michelin-Restaurantführers, die Deutsche Juliane Caspar. "Wenn Sie sich die Spitzenrestaurants in Deutschland ansehen, so gibt es mehr Restaurants von jungen Küchenchefs mit kreativer Küche als in Frankreich", sagte Caspar. In Frankreich finde man dagegen eine ausgewogene Vielfalt mit starkem Anteil klassischer Köche. Unter den 47 neuen Ein-Sterne-Restaurants in Frankreich seien 21, in denen man mittags ein Menü für 30 Euro oder weniger essen könne, so Caspar. dpa

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