Statistik: Ostdeutsche und Saarländer sind kränker

Berlin · Gesundheit ist in Deutschland sehr ungleich verteilt. In Ostdeutschland und auch im Saarland ist die Wahrscheinlichkeit, an Krebs, Herzleiden oder einer anderen Zivilisationskrankheit zu sterben, weit höher als in allen anderen westdeutschen Ländern.

Das zeigen Daten des Europäischen Statistikamtes Eurostat, über die die "Welt" gestern berichtete.

Die Statistik, für die alle Todesursachen im Jahr 2010 untersucht wurden, wird angeführt von Sachsen-Anhalt - und das gleich mehrfach. Allen voran ist die Sterberate in dem Bundesland besonders hoch: Auf 100 000 Einwohner in Sachsen-Anhalt kamen demnach 1310 Todesfälle. Zu den fünf Bundesländern mit den höchsten Sterberaten gehören außerdem Sachsen, das Saarland (1205), Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern. 2010 gab es in Sachsen-Anhalt allein 609 Todesfälle auf 100 000 Einwohner, bei denen Herzkrankheiten eine Rolle spielten und damit, gemessen an der Größe der Bevölkerung, so viele wie in keinem anderen Bundesland. Im Saarland waren es 328. Ähnlich sieht es bei Krebserkrankungen aus: Das Risiko, an einem Tumor zu sterben, ist in Sachsen-Anhalt am höchsten. Dort kamen 2010 auf 100 000 Einwohner 354 tödlich verlaufende Krebserkrankungen. Im Saarland waren es 26 weniger. Schuld an der höheren Sterbeziffer sei vor allem die Überalterung der Bevölkerung in den Bundesländern.

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