Stahlkuppel soll Öl-Katastrophe stoppen

Washington. Im Kampf gegen die Ölpest am Golf von Mexiko ruhen die Hoffnungen auf einer riesigen Stahlkuppel. Gestern traf das Schiff mit der 113 Tonnen schweren Konstruktion am Unglücksort ein. Der zwölf Meter hohe Stahlquader soll in 1500 Metern Tiefe über das größte Leck gestülpt werden, das nach dem Untergang der Bohrinsel "Deepwater Horizon" entstanden war

Washington. Im Kampf gegen die Ölpest am Golf von Mexiko ruhen die Hoffnungen auf einer riesigen Stahlkuppel. Gestern traf das Schiff mit der 113 Tonnen schweren Konstruktion am Unglücksort ein. Der zwölf Meter hohe Stahlquader soll in 1500 Metern Tiefe über das größte Leck gestülpt werden, das nach dem Untergang der Bohrinsel "Deepwater Horizon" entstanden war. Seit zwei Wochen sprudeln täglich mindestens 700 Tonnen Rohöl ins Meer. 80 bis 85 Prozent des Öls könnten laut Experten mit Hilfe der Kuppel gestoppt werden. Bis das Stahldach in der richtigen Position über dem Hauptleck am Meeresgrund steht, vergehen aber noch Tage. Verläuft alles wie erhofft, werden es Experten des britischen Ölkonzerns BP am Wochenende mit einem Bohrschiff verbinden. Von Montag an könnte das Gerät dann wie ein Staubsauger das Öl am Leck "aufschlürfen" und zum Schiff an der Wasseroberfläche leiten. Gelingt die Operation, will BP eine weitere, kleinere Kuppel über einen zweiten Riss stülpen. Experten zeigen sich zuversichtlich in Bezug auf die Maßnahmen: "In so tiefen Gewässern gab es so etwas noch nicht; es spricht aber grundsätzlich nichts dagegen, dass es dort auch funktioniert", sagt Professor Kurt Reinicke vom Institut für Erdöl- und Erdgastechnik der Technischen Universität Clausthal (Niedersachsen). Das eigentliche Problem wäre mit der Kuppel aber längst nicht gelöst. "Mit der Kuppel soll nur Zeit gewonnen werden, bis es zu einem dauerhaften Verschluss des Bohrlochs kommt." dpa

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