"Spirits" letzte Ruhestätte

Washington. Der kleine Marsrover "Spirit", der seit sechs Jahren den Roten Planeten erkundet, wird nicht mehr rollen. Die Nasa hat ihre Bemühungen aufgegeben, den seit zehn Monaten im Sand steckengebliebenen Roboter zu befreien

Washington. Der kleine Marsrover "Spirit", der seit sechs Jahren den Roten Planeten erkundet, wird nicht mehr rollen. Die Nasa hat ihre Bemühungen aufgegeben, den seit zehn Monaten im Sand steckengebliebenen Roboter zu befreien. "Spirit", der wie sein weiterhin mobiler Zwilling "Opportunity" zu einem Lieblingskind der US-Raumfahrtbehörde geworden ist, wird nun zu einer stationären Forschungsplattform.

"Spirit ist nicht tot, er hat nur eine neue Phase seines langen Lebens begonnen", tröstete Doug McCuistion, Direktor des Mars-Forschungsprogramms im Nasa-Hauptquartier in Washington, "Spirits" Fangemeinde auf der Erde und wohl auch sich selbst. "Es sieht so aus, als würde Spirits derzeitiger Ort auf dem Mars sein letzter Ruheplatz."

Verdient hat sich "Spirit" das Ausruhen tausendfach: Nur 90 Tage Arbeit waren von ihm und "Opportunity" nach der Landung Anfang 2004 auf dem Mars erwartet worden. Aber sie liefen und liefen und liefen, zusammen mehr als 26 Kilometer, und sie begeisterten die Wissenschaftler mit Fotos und Daten über die Beschaffenheit des Roten Planeten und seine nasse Vergangenheit.

Im vergangenen April passierte es dann, "Spirit" brach beim Rollen über krustigen Boden mit seinen fünf noch funktionierenden Rädern ein und blieb im darunter liegenden Sand stecken. Seit November versuchte ein Expertenteam immer wieder, "Spirit" flottzumachen. Es half nichts, im Gegenteil: Der Rover verlor dabei noch ein zweites Rad.

Nun will die Nasa sich voll darauf konzentrieren, "Spirit" durch den Mars-Winter zu bringen. Er beginnt dort, wo der Rover festsitzt, im Mai. "Spirit" hat sich unglücklicherweise leicht seitwärts geneigt und kann in dieser Position mit seinen Solarpaneelen wahrscheinlich nicht genügend Sonne auffangen, um während des Winters mit der Erde zu kommunizieren. Daher will die Nasa versuchen, den Neigungswinkel zumindest um ein paar Grad zu verbessern. Für die Manöver bleibt ihr aber nur bis Mitte Februar Zeit - danach reicht die Sonnenenergie nicht mehr aus.

Überlebt er den Winter, könnte er der Nasa zufolge noch monatelang arbeiten, vielleicht auch Jahre - bei diesen tüchtigen Rovern würde das niemanden mehr wundern. Und wer ganz genau hinschaut, der könnte die beiden Rover sogar mit dem Teleskop sehen: Die Entfernung von der Erde bis zum Mars beträgt zurzeit "nur" 99 Millionen Kilometer. Sie schwankt zwischen 55 und 400 Millionen Kilometern, da der Mars die Erde auf seiner Umlaufbahn um die Sonne alle 780 Tage überholt.

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