Regeln und Bedeutung Social-Trend „Movember“: Was unrasierte Männer mit Gesundheit zu tun haben

Seit dem Jahr 2003 ruft der Verein „Movember Foundation e.v.“ alle Männer dazu auf, sich im November einen Schnurrbart wachsen zu lassen. Was hinter dem Social-Media-Trend steckt.

 Im „Movember“ lässt Mann seinen Oberlippenbart stehen. 

Im „Movember“ lässt Mann seinen Oberlippenbart stehen. 

Foto: imago images/Cavan Images/Cavan Images via www.imago-images.de

Der Begriff „Movember“ setzt sich aus „November“ und „Moustache“, dem englischen Wort für Schnurrbart, zusammen. Seit beinahe 20 Jahren soll der „Movember“ auf Männergesundheit und die Wichtigkeit von Früherkennungsuntersuchungen aufmerksam machen. Denn wer plötzlich einen Oberlippenbart trägt, wird wahrscheinlich nach dem Grund dafür gefragt. Schnell entwickelt sich daraus ein Gespräch zum Thema Gesundheit und Vorsorge bei Männern. Im Alltag wird kaum darüber gesprochen - die wenigsten nehmen regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch.

Primär geht es bei „Movember“ um die Vorbeugung und bessere Behandlung von Prostata- und Hodenkrebs. Prostatakrebs ist mit 60.000 neuen Fällen pro Jahr die dritthäufigste Krebserkrankung bei Männern in Deutschland. Bei den 25 bis 44-Jährigen ist Hodenkrebs sogar die häufigste Krebserkrankung. Oftmals hält lediglich Scham Männer davon ab, zur Vorsorgeuntersuchung zu gehen. Dabei sind die Heilungschancen bei einer Früherkennung sehr gut. Die relative Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt im Fall von Prostatakrebs bei über 90 Prozent, bei Hodenkrebs sogar bei 100 Prozent. 

Doch auch Depressionen und bipolare Störungen sind Thema, da diese Krankheiten weit verbreitet, aber unterdiagnostiziert und oft spät oder nie behandelt werden. Die Aktion „Movember“ wurde 2003 in Adelaide ins Leben gerufen, in Deutschland ist sie 2012 angekommen.

So macht man bei der Aktion „Movember“ mit: Teilnehmer registrieren sich auf der Homepage www.movember.com und starten glattrasiert in den November. Bis Ende des Monats lässt sich der Teilnehmer einen Schnurrbart wachsen. Während dieser Zeit können Bekannte und Freunde des Bartträgers in dessen Namen Geld an „Movember“ spenden. Die Spenden kommen der Erforschung und Vorbeugung von Prostatakrebs, Hodenkrebs, Depressionen und Suizid zu Gute. Auf Social-Media teilen die Männer ihren Bartfortschritt mit der Welt. Eine Variante des „Movember“ ist der „NoShaveNovember“. In diesem Fall rasieren sich die Teilnehmer überhaupt nicht und lassen sich einen mehr oder weniger prächtigen Vollbart stehen. 

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