Sexualstraftäter will in Psychiatrie

Aachen. Im Streit um den entlassenen Sexualstraftäter Karl D. zeichnet sich eine Wende ab: Der weiter als gefährlich eingestufte Mann, den die Polizei seit seiner Haftentlassung vor zwei Jahren rund um die Uhr überwacht, gibt dem öffentlichen Druck nach und will in eine geschlossene psychiatrische Einrichtung gehen. Das sagte gestern sein Anwalt Wolfram Strauch

Aachen. Im Streit um den entlassenen Sexualstraftäter Karl D. zeichnet sich eine Wende ab: Der weiter als gefährlich eingestufte Mann, den die Polizei seit seiner Haftentlassung vor zwei Jahren rund um die Uhr überwacht, gibt dem öffentlichen Druck nach und will in eine geschlossene psychiatrische Einrichtung gehen. Das sagte gestern sein Anwalt Wolfram Strauch.

Hintergrund des Falls, der immer wieder Schlagzeilen machte: Karl D. saß fast 20 Jahre wegen Vergewaltigung von drei Schülerinnen hinter Gittern. Nach seiner Freilassung zog er Anfang 2009 zu seinem Bruder nach Heinsberg bei Aachen - und wurde dort pausenlos überwacht. Er, sein Bruder und dessen Familie fühlten sich drangsaliert. Nach einem erfolglosen Versuch, nach Mönchengladbach umzuziehen, scheiterte kürzlich eine Wohnungssuche in Berlin. "Mein Mandant dachte, in der Anonymität der Großstadt untertauchen und ein menschenwürdiges Leben führen zu können, aber das hat nicht geklappt", sagte Strauch. Zwei Gutachten zufolge ist Karl D. gefährlich und hat sadistische Neigungen.

Für eine nachträgliche Sicherungsverwahrung sah der Bundesgerichtshof aber keine gesetzliche Grundlage. Erst vor zwei Wochen stellte das Aachener Verwaltungsgericht klar, dass der Mann von der Polizei 24 Stunden am Tag beobachtet werden darf.

Nachdem nun auch der Versuch scheiterte, in Berlin unterzukommen, sieht Karl D. laut Anwalt wohl keinen Ausweg mehr. Die Berliner Polizei schickte ihn zurück nach Nordrhein-Westfalen. "Wir haben ihn am Freitag am Bahnhof in Empfang genommen und seitdem rund um die Uhr im Blick", sagte ein Sprecher der Aachener Polizei. Derzeit wohne er im Raum Aachen in einem Hotel.

Zuvor hatte die Heinsberger Polizei den Mann dauerhaft auf Schritt und Tritt verfolgt. Vor dem Wohnhaus seines Bruders protestierten auch immer wieder hunderte besorgte Anwohner gegen die Anwesenheit des früheren Straftäters. Nun habe Karl D. einen Entschluss gefasst, der aus Sicht seines Anwalts ein "vernünftiger Weg" sei. Er hoffe, dass am Ende einer Therapie einmal ein anderes Gutachten stehen werde, sagte Strauch. Er hoffe, dass ihn eine Klinik mit forensischer Psychiatrie aufnehmen werde, denn psychisch krank sei sein Mandant nicht. dpa

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