Kassel. Im zweiten Berufungsprozess gegen die Schulverweigerer von Herleshausen (Hessen) ist gestern ein Vermittlungsversuch vor dem Kassler Landgericht gescheitert. Der Prozess wird am 25. November fortgesetzt. Das Gericht hatte zum Auftakt die Möglichkeit einer Verständigung zwischen dem Ehepaar, das seine Kinder nicht in eine öffentliche Schule schicken will, und der Staatsanwaltschaft ins Spiel gebracht. Der Staatsanwalt betonte aber, er sehe dazu keine Möglichkeit. Sein Ziel sei, dass der Schulpflicht nachgekommen werde und die Kinder eine staatlich anerkannte Schule besuchen. In der mündlichen Verhandlung erklärte der angeklagte Vater von sieben Kindern, die Realität öffentlicher Schulen stehe in Widerspruch zu seinem christlichen Wertesystem. Der Angeklagte kritisierte auch die mangelnde Möglichkeit öffentlicher Schulen, Kinder individuell zu fördern, und den Druck, dem sie dort ausgesetzt seien. Das Ehepaar unterrichtet seine Kinder selbst. ddp