Schrecklich schöne Bescherung

Ein rätselhafter Lichtschweif, der über weiten Teilen Deutschlands zu sehen war, ließ an Heiligabend bei Polizei und Feuerwehr die Telefone nicht mehr still stehen. Auch im Saarland gingen zahlreiche Anrufe besorgter Bürger bei der Polizei ein

Ein rätselhafter Lichtschweif, der über weiten Teilen Deutschlands zu sehen war, ließ an Heiligabend bei Polizei und Feuerwehr die Telefone nicht mehr still stehen. Auch im Saarland gingen zahlreiche Anrufe besorgter Bürger bei der Polizei ein. Eine himmlische Botschaft war die Himmelserscheinung aber wohl nicht: Heiner Klinkrad, Leiter der Esa-Abteilung für Weltraumschrott, sagte, er gehe davon aus, dass die letzte Triebstufe einer Sojusrakete zu sehen war, die beim Eintritt in die Atmosphäre in mehrere Teile zerbrochen und verglüht sei.Getrübte Weihnachtsfreude herrschte indes bei den Windsors: Prinz Philip musste einen Tag vor Heiligabend aufgrund eines Gefäßverschlusses am Herzen operiert werden. Der 90 Jahre alte Ehemann von Queen Elizabeth II. (85) brauchte einen Stent, damit sein Herz wieder mit ausreichend Blut versorgt werden konnte. Dadurch verpasste er sowohl die Bescherung als auch den Kirchgang am ersten Weihnachtstag sowie seine geliebte Fasanenjagd. Gestern musste Prinz Philip noch stationär beobachtet werden.

Ruppig ging es im britischen Southampton zu. Dort prügelten sich angetrunkene Männer während der Mitternachtsmette, die daraufhin unterbrochen werden musste, berichtete die Tageszeitung "The Times". Die Polizei nahm die beiden Übeltäter fest, der Gottesdienst konnte nach 20-minütiger Unterbrechung wieder aufgenommen werden.

Ein krasses Fehlverhalten legten derweil hemmungslose Einbrecher an den Tag, die einer Familie aus der Nähe von Paderborn fast alle Weihnachtsgeschenke gestohlen haben. Die sechsköpfige Familie war zu dem Zeitpunkt an Heiligabend gerade im Gottesdienst, wie die Polizei mitteilte.

Mit einer Pistenraupe statt mit dem Krankenwagen mussten Sanitäter in Österreich für ein Weihnachtsbaby ausrücken. Eine junge Frau feierte Weihnachten auf 1850 Metern Höhe in einer Berghütte, als ihre Wehen einsetzen, berichteten österreichische Medien. Die Bergrettung wurde gerufen, doch das Baby war schneller. Die junge Mutter und ihr Kind wurden mit einer Pistenraupe zur Seilbahn und von dort mit einem Rettungswagen ins Tal gebracht. Beide sind nach Angaben des Roten Kreuzes wohlauf.

Mehrere Brände und eine Wohnhaus-Explosion haben an den Weihnachtsfeiertagen Polizei und Feuerwehr Großeinsätze beschert. Schlimm traf es etwa eine vierköpfige Familie aus Wismar in der Nacht vor Heiligabend. Laut Kriminalpolizei legten Einbrecher im hinteren Teil des Wohnzimmers an mehreren Stellen Feuer, offenbar um Spuren zu verwischen.

Glücklich war das Weihnachtsfest jedoch für ein fünfjähriges Mädchen aus Seattle: Ein an Luftballons befestigter Wunschzettel an den Weihnachtsmann ist mehr als 1000 Kilometer weit geflogen. Zwar landete die "Luftpost" nicht bei Santa Claus persönlich, dafür aber bei einer Familie in Nordkalifornien, die die Wünsche der Kleinen, deren Mutter arbeitslos ist, erfüllte.

Ein ungeplanter Halt auf freier Strecke hat die Zeitpläne von rund 400 Bahnreisenden am Heiligen Abend über den Haufen geworfen. Ein ICE der Deutschen Bahn blieb gegen 8.40 Uhr auf seiner Fahrt von Berlin nach Köln in Sachsen-Anhalt liegen, wie ein Bahnsprecher berichtete. Erst nach stundenlangem Warten konnten die Fahrgäste in einen Ersatzzug umsteigen.

Gestern kämpfte ein siebenjähriges Mädchen auf der Intensivstation einer Kinderklinik um sein Leben: Das flauschige Lämmchenkostüm der Siebenjährigen hatte sich beim Krippenspiel in Bad Segeberg an einer Kerze entzündet. Obwohl sofort ein Mann zu Hilfe eilte und die Flammen mit seiner Jacke erstickte, erlitt das Kind schwerste Verbrennungen an Kopf, Armen, Hals und Brust, berichtete die Polizei.

Bei Weihnachtsfeuerwerken in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires sind am Wochenende 197 Menschen verletzt worden. In der Provinz Santa Fe gab es außerdem einen Toten. Nach Angaben des Fernsehsenders TN kam der 27-Jährige um, als sich ein Knallkörper entzündete, den er im Mund hielt. dpa/dapd/afp

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