Schock-Fotos auf Zigarettenschachteln

Washington. Ein toter Mann in einem Sarg. Ein Totenschein am großen Zeh einer Leiche. Ein ausgemergelter sterbender Krebspatient. Das sind nur drei der insgesamt 36 dramatischen Warn-Motive, die nach dem Wunsch der amerikanischen Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde FDA schon vom Sommer kommenden Jahres an auf Zigarettenpackungen abgebildet werden sollen

Washington. Ein toter Mann in einem Sarg. Ein Totenschein am großen Zeh einer Leiche. Ein ausgemergelter sterbender Krebspatient. Das sind nur drei der insgesamt 36 dramatischen Warn-Motive, die nach dem Wunsch der amerikanischen Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde FDA schon vom Sommer kommenden Jahres an auf Zigarettenpackungen abgebildet werden sollen. Die staatlichen Regulierer setzen dabei auf maximale Schockwirkung, um den ohnehin durch zahlreiche Verbotsvorschriften geächteten Rauchern die Lust am Glimmstengel endgültig zu vermiesen: Denn diese Bilder sollen mindestens die Hälfte der Vor- und Rückseite der Packungen bedecken. Dieser vorerst letzte Schritt im Kampf gegen den blauen Dunst wird von der US-Regierung für notwendig gehalten, weil immer noch jeder fünfte Bürger raucht und laut Statistik jedes Jahr rund 440 000 Menschen in den USA an den direkten Folgen der Sucht oder des ungewollten Passivrauchens sterben. Jeden Tag würden zudem 1000 Kinder und Teenager in den USA zu Rauchern, so die FDA. Die USA rücken damit in den Kreis jener 30 Nationen auf, in denen bereits mit drastischen Bildern vor dem Nikotingenuss gewarnt wird. "Es gibt klare Hinweise darauf, dass diese deutlichen Hinweise Wirkung zeigen", sagt FDA-Sprecherin Margaret Hamburg und führt dazu auch eine Umfrage der kanadischen Krebs-Gesellschaft an, der zufolge 44 Prozent der Raucher erklärten: Dramatische Warnungen auf den Packungen und in der Werbung erhöhen die Motivation, aufzuhören. Die Wirkung der Bilder soll in den kommenden Monaten in einer Studie mit 18 000 Teilnehmern erforscht werden, bevor dann im Sommer 2011 entschieden wird, welche neun Motive auf den Packungen landen. Doch kampflos wollen führende US-Tabakkonzerne diese Attacke nicht hinnehmen. Derzeit läuft vor einem Bundesgericht ein Prozess, mit dem Industrievertreter die Warn-Label noch abwenden wollen - unter Hinweis auf das verfassungsmäßige Recht zur freien Meinungsäußerung. Den Unternehmen müsse weiter erlaubt sein, die Aussagen auf den Packungen selbst zu gestalten, lautet das wichtigste Gegenargument der Tabakkonzerne. Doch für die FDA, die nach einem Kongressbeschluß im vergangegen Jahr beim Tabakkonsum im Land regulierend eingreifen darf, zählt vor allem die Gesundheit: "Jede Packung muss zu einer Mini-Werbetafel werden, die die Wahrheit über das Rauchen erzählt", sagt FDA-Sprecherin Hamburg . "Jede Packung muss zu einer Mini-Werbetafel werden, die die Wahrheit über das Rauchen erzählt."Sprecherin derArzneimittelbehörde FDA

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