Schneechaos auf dem Rückzug

Berlin. Nach dem von Tief "Daisy" ausgelösten Winterchaos haben die Hilfskräfte die Lage in Norddeutschland gestern langsam wieder in den Griff bekommen. In Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein räumten sie die meisten Landstraßen und erreichten bis auf wenige Ausnahmen sämtliche eingeschneite Orte, wie Polizei und Behörden mitteilten

Berlin. Nach dem von Tief "Daisy" ausgelösten Winterchaos haben die Hilfskräfte die Lage in Norddeutschland gestern langsam wieder in den Griff bekommen. In Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein räumten sie die meisten Landstraßen und erreichten bis auf wenige Ausnahmen sämtliche eingeschneite Orte, wie Polizei und Behörden mitteilten. Schnee und Windböen sorgten aber weiterhin für Probleme. Auf der besonders betroffenen Insel Fehmarn im Osten von Schleswig-Holstein arbeiteten sich die Winterdienste in der Nacht mit schweren Räumgeräten zu den eingeschlossenen Gemeinden vor. Bis zum Nachmittag seien auch die letzten Orte erreichbar gewesen, sagte ein Sprecher der Gemeindeverwaltung. Am Abend weckten anhaltende Schneefälle jedoch neue Befürchtungen vor Chaos.

Bei der Polizei in Lübeck hieß es, die Lage habe sich entspannt. Die Gefahr von Verwehungen sei gesunken, weil der viele Schnee durch Regen matschig geworden sei. Auf Bundes- und Landstraßen auf dem Festland kam es nach Polizeiangaben gestern aber zu vereinzelten Schneeverwehungen und Sperrungen. Vielerorts herrschte Eisglätte. In Mecklenburg-Vorpommern war die am Wochenende komplett blockierte Autobahn 20 bei Greifswald in Fahrtrichtung Norden zunächst weiterhin unpassierbar. Die übrigen Straßen waren einer Sprecherin des Schweriner Innenministeriums zufolge "größtenteils befahrbar".

Lediglich einige Dörfer waren laut Polizei immer noch nicht mit dem Auto zu erreichen. Zudem wurde der öffentliche Personennahverkehr in den Landkreisen an der Ostseeküste eingestellt. Schneewehen blockierten nach Bahnangaben weiter auch einige Regionalverbindungen in Mecklenburg-Vorpommern. Dort und im benachbarten Schleswig-Holstein hatten am Wochenende teilweise meterhohe Schneeberge Straßen und Bahngleise blockiert und viele kleinere Orte von der Außenwelt abgeschnitten. Auch in anderen Teilen Deutschlands gab es teils erhebliche Verkehrsprobleme. Am Frankfurter Flughafen fielen hunderte Flüge aus, in vielen Regionen ereigneten sich zahlreiche Glätteunfälle. Massive Behinderungen gab es am Sonntag auch im Bahnverkehr in ganz Norddeutschland.

Schulfrei dank "Daisy"

Als Reaktion auf die Schneemassen und Verkehrsprobleme hatte Mecklenburg-Vorpommern gestern die Schulen im ganzen Land geschlossen. Heute müssen die Kinder nach Angaben des Bildungsministeriums aber wieder zur Schule. Nur falls der Schulbusverkehr in einigen Landstrichen beeinträchtigt ist, seien die betroffenen Schüler vom Unterricht befreit. In Schleswig-Holstein fiel der Unterricht gestern in fünf Landkreisen aus.

Auch in anderen europäischen Ländern gab es Behinderungen durch Kälte und Schnee. Spaniens Hauptstadt Madrid erwachte gestern unter einer Schneedecke, im Zentrum und im Norden des Landes kam es zu Störungen. Auf dem Madrider Flughafen Barajas wurden 57 Flüge abgesagt. In Portugal kam nach Angaben der Rettungskräfte in vielen Regionen der Verkehr wegen Schnee und Glatteis zum Erliegen. In Polen kam es zu heftigen Schneefällen und Eisregen. Der Schienenverkehr zwischen Schlesien im Süden und der Hauptstadt Warschau war beeinträchtigt. In Czestochowa (Tschenstochau) waren 70 000 Haushalte 24 Stunden lang ohne Strom. afp

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