Risiko für Masern-Spätfolgen höher als bislang vermutet

Würzburg · Das Risiko von tödlichen Spätfolgen nach einer Maserninfektion ist für Kinder offenbar rund 30 Mal höher als bisher angenommen. Das teilte die Universität Würzburg gestern mit.

Wissenschaftler der Uni und das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit errechneten demnach, dass das Risiko einer tödlichen Gehirnentzündung für Kinder unter fünf Jahren bei 1 zu 3300 und nicht wie bislang angenommen bei 1 zu 100 000 liegt. Es handelt sich bei der Erkrankung um die sklerosierende Panenzephalitis (SSPE), die auch Jahre nach einer Infektion auftritt. Da Kinder erst ab dem vollendeten elften Lebensmonat gegen Masern geimpft werden können, sei der einzige Schutz vor SSPE für Säuglinge, dass alle um sie herum gegen Masern geimpft sind und die Erreger nicht weitergegeben werden können. SSPE ende im Wachkoma, in dem alle Betroffenen früher oder später stürben, sagte Benedikt Weißbrich, einer der Koordinatoren der Studie. SSPE sei unheilbar.

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