Rettung im Eis mit Surfbrett

Vancouver. Wieviel Glück können Menschen in ihrem Unglück haben? In der kanadischen Provinz Neufundland haben drei Unfallopfer ausgerechnet einem Surfbrett, mit dem ein junger Mann im Winter herumfuhr, und einer Reihe schier unglaublicher Zufälle ihr Leben zu verdanken. Auf der Insel Neufundland war am Wochenende ein Geländewagen von der Straße abgekommen und in einen kleinen See gestürzt

 Das Wrack des Wagens wird aus dem See geborgen. Foto: RCMP

Das Wrack des Wagens wird aus dem See geborgen. Foto: RCMP

Vancouver. Wieviel Glück können Menschen in ihrem Unglück haben? In der kanadischen Provinz Neufundland haben drei Unfallopfer ausgerechnet einem Surfbrett, mit dem ein junger Mann im Winter herumfuhr, und einer Reihe schier unglaublicher Zufälle ihr Leben zu verdanken. Auf der Insel Neufundland war am Wochenende ein Geländewagen von der Straße abgekommen und in einen kleinen See gestürzt. Als die Polizei eintraf, standen ein 51-jähriger Mann und seine 29-jährige Stieftocher mit dem einjährigen Baby auf dem Arm in knietiefem eisigem Wasser auf dem Dach des gesunkenen Autos.Die Polizei hatte aber keine Ausrüstung bei sich, um die verzweifelten Opfer zu bergen, die zu erfrieren drohten. Es hatte sich bereits hauchdünnes Eis auf dem drei Meter tiefen See gebildet. In diesem Moment hielt zufällig eine Gruppe von Tauchern an, die gerade von einem Auftrag zurückgekommen waren, mit Neoprenanzügen und Schwimmwesten. Das gesunkene Auto war rund 30 Meter vom Ufer entfernt. Die Taucher konnten hinausschwimmen und den Unfallopfern Schwimmwesten überziehen. "Aber niemand hatte ein Boot", erzählt Dean Bailey, einer der Taucher. Der Zufall half erneut mit: Ein junger Mann mit einem Surfbrett im Auto fuhr heran. Die Retter konnten ihr Glück nicht fassen.

Sie befestigten ein Seil am Brett. An beiden Seiten hing ein Taucher, um das Brett stabil zu halten. Dann setzte sich die Frau mit dem Kind darauf. "Sie war nun beinahe hysterisch", sagt der zweite Taucher Yves Leroy. Mit dem Seil wurde das Surfbrett ans Ufer gezogen. Nachher retteten die Taucher den Mann. "Es war eine Frage von Minuten", sagt Bailey. "In diesem Wetter setzt Unterkühlung sofort ein."

Dass alle drei Opfer mit dem Schock davonkamen, haben sie einem weiteren glücklichen Umstand zu verdanken, wie Luc St. Hilaire von der Polizei RCMP erklärt: "Der Mann im Auto arbeitet auf einer Ölplattform, und er lernte während seiner Ausbildung, wie man aus einem Fahrzeug im Wasser herauskommt." Wäre er in Panik geraten, wären die drei wahrscheinlich ertrunken. Außerdem war das Wasser genau an der Unglücksstelle nicht so tief wie in anderen Teilen des Sees. Was der fünfte glückliche Zufall in dieser Geschichte ist.

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