Antibiotika-resistente Keime Resistente Keime in Gewässern alamieren Experten

Hamburg/Hannover · Gesundheitsexperten sind besorgt über Antibiotika-resistente Keime in Bächen, Flüssen und Badeseen. „Das ist wirklich alarmierend“, sagte Tim Eckmanns vom Robert Koch-Institut dem NDR. Zuvor waren im Auftrag des Fernsehsenders Wasser- und Sedimentproben von zwölf verschiedenen Orten in Niedersachsen im Labor getestet worden.

Ergebnis: An allen untersuchten Orten waren den Angaben zufolge sogenannte multiresistente Erreger nachweisbar. Solchen Keimen können viele Antibiotika nichts mehr anhaben.„Die Erreger sind anscheinend in der Umwelt angekommen und das in einem Ausmaß, das mich überrascht“, sagte Eckmanns. Dass es Antibiotika-resistente Erreger in der Umwelt gibt, ist zwar bekannt. Systematische Kontrollen gibt es dem NDR zufolge aber bislang nicht.

Angst vorm Baden müsse man aber nicht haben, sagte Martin Exner, Direktor des Instituts für Hygiene und Öffentliche Gesundheit in Bonn. Man solle aber sehr genau auf die persönliche Hygiene achten. „Also sich mit sauberem Wasser abduschen, wenn man draußen zum Baden war“, sagte Exner. Gefährlich könnten die Keime aber für Menschen im Krankenhaus, ältere Menschen mit chronischen Wunden und Kleinkinder werden. Angesichts der Ergebnisse fordert das Umweltbundesamt (Uba) laut NDR, dringend zumindest alle größeren Klärwerke mit einer zusätzlichen Reinigungsstufe nachzurüsten.

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