Berlin/Hamburg. Die angebliche Zwangsheirat eines 15-jährigen serbischstämmigen Mädchens gibt weiter Rätsel auf. Es gebe keine Hinweise auf eine Zwangsheirat, sagte ein Polizeisprecher. Die Jugendliche aus Hamburg sei eigenen Angaben zufolge zu keiner Zeit Opfer einer Straftat geworden. Auch dem Hamburger Jugendamt liegen keine entsprechenden Hinweise vor. In solchen Fällen gehe es jedoch oft nicht um eine standesamtliche Eheschließung, sondern um eine Zeremonie und den Vollzug des Geschlechtsverkehrs, sagte Jutta Schneider vom Jugendamt Eimsbüttel.In der vergangenen Woche soll das Mädchen in die Berliner Wohnung ihres vorbestimmten Ehemannes verschleppt worden sein. Sie informierte ihren Lehrer, dass sie zwangsverheiratet werden solle. Der Lehrer schaltete die Polizei ein, die die 15-Jährige daraufhin aus der Wohnung befreite und dem Hamburger Jugendamt übergab. Die Jugendliche soll dennoch am 1. Mai in Berlin verheiratet worden sein. Am Tag darauf sei dort die Entjungferung gefeiert worden. Laut Polizei stellt der Geschlechtsverkehr jedoch keine Straftat dar, wenn er aus freien Stücken vollzogen worden sei. ddp