Prinz Philip schafft Rekord im Königshaus

London. Heute ist ein historischer Tag für das britische Königshaus. Von heute an ist Prinz Philip der Ehepartner, der am längsten einem amtierenden Monarchen zur Seite stand. Damit übertrumpft er die deutsche Gemahlin von König George III., Sophie Charlotte zu Mecklenburg-Strelitz, die den Rekord mit 57 Jahren und 70 Tagen hielt

London. Heute ist ein historischer Tag für das britische Königshaus. Von heute an ist Prinz Philip der Ehepartner, der am längsten einem amtierenden Monarchen zur Seite stand. Damit übertrumpft er die deutsche Gemahlin von König George III., Sophie Charlotte zu Mecklenburg-Strelitz, die den Rekord mit 57 Jahren und 70 Tagen hielt.

Weil Jubeltage aber noch nie Sache des Prinzen waren, wird der Tag ganz privat auf Schloss Windsor gefeiert. Dass es keine offizielle Zeremonie gibt, heißt jedoch nicht, dass der 87 Jahre alte Herzog von Edinburgh den Briten nicht wichtig wäre. Philip, der mütterlicherseits über eine Nebenlinie des Hauses Hessen Verbindungen zu Deutschland hat, amüsiert das Volk nicht nur regelmäßig mit Ausrutschern und beißender Ironie. Er ist auch die wichtigste Stütze der 82-jährigen Königin Elizabeth II. Fast neidisch könnte man auf diese Ehe blicken, die seit mehr als 60 Jahren nichts erschüttern kann. Krisen im Königshaus hätte es dazu ja genug gegeben: Von diversen Scheidungen bis zum Tod von Prinzessin Diana.

Das Geheimnis der Dauer-Ehe? "Er gab mir, ganz einfach gesagt, über all diese Jahre Kraft und Halt", erklärte die Königin zu ihrer Goldenen Hochzeit 1997. Und eine Freundin der Queen, Lady Penn, verriet: "Sie sind gute Freunde, das ist ihr Geheimnis." Dass sich die damalige Prinzessin Elizabeth im Jahr 1939 in den schneidigen Kadetten mit den blauen Augen auch wegen seines Aussehens verguckte, ist quasi Allgemeinwissen.

Philips Pflichten als Prinzengemahl begannen im Februar 1952 auf einer Safari in Kenia - knapp viereinhalb Jahre nach der Hochzeit mit Elizabeth. An jenem Tag überbrachte er der Prinzessin die Nachricht vom Tod ihres Vaters, der sie zur Königin machte. Seit ihrer Krönung 1953 musste Philip immer wieder zurückstecken, was ihm manchmal gar nicht passte. "Ich bin hier nichts weiter als eine verdammte Amöbe", schimpfte er einmal. Umso weniger ließ er sich den Mund verbieten und trat auch gerne mal ins Fettnäpfchen. In die Geschichte eingegangen ist die Anekdote, als er britischen Studenten in China sagte, wenn sie zu lange dortblieben, bekämen sie ebenfalls Schlitzaugen.

Auch wenn Philip zuletzt körperlich abbaute: Seinen Verpflichtungen kam er stets nach. Allein 2008 nahm er 350 Termine wahr; er steht mehr als 800 Organisationen vor. Dass er seit 57 Jahren und 70 Tagen im Schatten seiner Frau steht, mag ihn selbst manchmal stören. Nach Meinung von Königshauskennern meistert er diese Herausforderung mit Bravour. Wie das gute Männer an der Seite von mächtigen Frauen zu tun pflegen, erklärte Alice Thomson von der Zeitung "Times": "Merkels Ehemann ist aus dem selben Holz geschnitzt." "Ich bin hier nichts weiter als eine verdammte Amöbe."

Prinz Philip in einem schwachen Moment