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Prinz Harry im Zeugenstand: Bespitzelungsklage gegen Verlag

„Niemals beschweren, niemals erklären“ - so lautet eigentlich seit langer Zeit das Motto der britischen Königsfamilie, wenn es um die Berichterstattung in den Boulevardmedien über sie geht. Doch Prinz Harry hat mit diesem Grundsatz gebrochen - zunächst in Interviews und Veröffentlichungen und nun auch vor Gericht. Im Bespitzelungsprozess gegen den Verlag Mirror Group Newspapers wird der 38-Jährige am Montag vor dem Londoner High Court erwartet. Spätestens am Dienstag wird damit gerechnet, dass er selbst in den Zeugenstand tritt. Laut britischen Medien wird es das erste Mal seit dem 19. Jahrhundert sein, dass ein Mitglied der Königsfamilie ins Kreuzverhör genommen wird. Harry und andere Prominente werfen den Journalisten der Blätter „Daily Mirror“, „Sunday Mirror“ und „People“ vor, sie teils jahrelang mit illegalen Methoden wie dem Abhören von Handy-Mailboxnachrichten bespitzelt zu haben und fordern Schadenersatz. Dass illegale Praktiken bei den drei Blättern angewandt wurden, ist bereits aus anderen Verfahren bekannt. Die konkreten Vorwürfe im aktuellen Prozess weist der Verlag jedoch entschieden zurück. Zudem argumentieren die Anwälte, die sechsjährige Klagefrist sei längst abgelaufen. Ob Harry den Aufenthalt in London auch für eine Annäherung mit der Familie nutzen wird, ist ungewiss. Das Verhältnis zu den übrigen Royals gilt inzwischen als äußerst angespannt.

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