Steuerbetrugs-Vorwürfe gegen Pop-Ikone Shakira Schwierige Monate für Shakira

Barcelona · Im Mai musste sich die Pop-Ikone wegen Plagiats vor Gericht verantworten. Jetzt wurde sie erneut von einer Richterin verhört. Der Vorwurf: Steuerbetrug.

Die Popkönigin Shakira durchlebt derzeit in Spanien die schwierigsten Monate ihrer Karriere. Im Mai musste sich die Kolumbianerin, die mit Barça-Star Gerard Piqué liiert ist, vor einem Madrider Gericht wegen Plagiats verantworten. Jetzt stand sie erneut vor einer spanischen Richterin, die sie zum Vorwurf verhörte, das Finanzamt um Steuern in Millionenhöhe betrogen zu haben.

Im Plagiatsprozess, in dem es um Shakiras Superhit „La bicicleta“ ging, wurde die 42-Jährige freigesprochen. Im Steuerbetrugsverfahren dürfte es für die Hüftschwung-Queen schwieriger werden, sich aus der Affäre zu ziehen. Die Staatsanwaltschaft wirft der Sängerin gleich sechs Betrugsdelikte vor und stellte Ende 2018 Strafantrag wegen mutmaßlicher Steuerhinterziehung in Höhe von 14,5 Millionen Euro.

Diese Woche musste die Kolumbianerin vor einer Untersuchungsrichterin in der spanischen Stadt Esplugues de Llobregat antreten. In dieser Kleinstadt mit 46 000 Einwohnern, die vor den Toren der Mittelmeermetropole Barcelona liegt, bewohnt Shakira zusammen mit ihrem Gefährten Piqué (32) und ihren beiden gemeinsamen Söhnen Milan (6) sowie Sasha (4) eine Villa.

Doch die Popikone, die normalerweise gerne im Scheinwerferlicht steht, scheute bei diesem Auftritt die Öffentlichkeit. Sie kam nicht durch den Haupteingang, vor dem sich zahlreiche Reporter und Schaulustige versammelt hatten. Sondern sie ließ sich mit einem Fahrzeug direkt in die Tiefgarage jenes Gerichtsgebäudes chauffieren, in dem die Ermittlungsrichterin auf die Beschuldigte wartete.

Vor der Richterin musste Shakira zu dem Vorwurf Stellung nehmen, in den Jahren 2012 bis 2014 ihre Einnahmen am spanischen Finanzamt vorbeigeschleust zu haben. Die Steuerfahnder beschuldigen die Sängerin, ihre Millioneneinnahmen über ein Netz von ausländischen Scheinfirmen und Finanzparadiese geleitet zu haben, um in Spanien keine Steuern zahlen zu müssen.

Die Untersuchungsrichterin muss nun darüber entscheiden, ob gegen Shakira ein Strafprozess wegen Steuerhinterziehung eröffnet wird. Sollte Shakira auf der Anklagebank landen, könnte ihr im Falle eines Schuldspruchs eine Gefängnisstrafe drohen. Steuerbetrug kann in Spanien mit bis zu fünf Jahren Haft geahndet werden.

Shakiras Anwälte weisen alle Vorwürfe zurück. „Shakira hat immer ihre steuerlichen Pflichten erfüllt und schuldet dem spanischen Finanzamt kein Geld“, versicherten sie. Sie sei allen Zahlungsforderungen des Fiskus nachgekommen. Nach Informationen der in Barcelona erscheinenden Zeitung „El Periódico“ hinterlegte Shakira bereits beim Finanzamt die mutmaßlich hinterzogene Geldsumme von 14,5 Millionen Euro. Zudem soll sie weitere 20 Millionen Euro für 2011 gezahlt haben, obwohl mögliche Steuerdelikte dieses Jahres inzwischen verjährt seien.

Shakiras Verteidiger erklärten, dass der Weltstar bis zum Jahr 2015 nicht in Spanien, sondern auf den Bahamas in der Karibik gewohnt habe. Die Steuerfahnder sehen dies anders: Sie durchforschten Shakiras Terminkalender und kamen zu dem Ergebnis, dass die Sängerin seit 2011 überwiegend in Barcelona gelebt habe, womit sie dort auch steuerpflichtig sei.

Shakira hatte sich während der Fußball-WM 2010 in Südafrika in Gerard Piqué, den Verteidiger des FC Barcelona, verliebt. Er wurde damals mit dem spanischen Team Weltmeister, Shakira sang die offizielle WM-Hymne „Waka Waka“.

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