Polizeichef vermutet Baumängel als Ursache für Supermarkt-Unfall

Riga · Trotz schwindender Hoffnung haben lettische Rettungskräfte unter Lebensgefahr die Trümmer des eingestürzten Supermarktes nach Überlebenden durchkämmt. Die Chance, drei Tage nach der Katastrophe in Riga mit insgesamt 54 Toten noch Überlebende zu finden sei „praktisch gleich Null“, sagte der Leiter des medizinischen Notfalldiensts gestern.

Zuletzt wurden in der Nacht zum Freitag Verletzte geborgen. Wegen Einsturzgefahr hatten die Behörden am Samstagabend zeitweilig die Rettungsarbeiten unterbrochen. Am Donnerstagabend waren drei Feuerwehrmänner ums Leben gekommen, als erneut Teile des Gebäudes einbrachen. In der Nacht zum Sonntag begannen Experten, die Gebäudestatik zu prüfen.

Die Ursache stand auch nach drei Tagen nicht fest. Der lettische Polizeichef nannte drei mögliche Ursachen: Entweder sei der 2011 eröffnete Supermarkt falsch geplant worden, oder Baustruktur und Statik seien nicht in Ordnung gewesen. Auch Bauarbeiten auf dem Gebäude könnten die Katastrophe verursacht haben. In Lettland soll bis einschließlich Montag eine dreitägige Staatstrauer herrschen.

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