Politiker soll gemordet haben

Berlin · Der Berliner Piraten-Politiker Gerwald Claus-Brunner soll einen anderen Mann getötet haben, bevor er sich selbst das Leben nahm. Der zweite Mann dürfte schon vor einigen Tagen durch "stumpfe Gewalt gegen den Oberkörper" getötet worden sein, wie die Polizei gestern mitteilte. Die Leiche von Claus-Brunner und dem zweiten Mann waren am Montag in einer Wohnung in Berlin-Steglitz gefunden worden. Polizei und Staatsanwaltschaft schrieben in einer gemeinsamen Mitteilung, in der Wohnung habe sich ein "schauriges Bild" geboten, das auf ein Tötungsdelikt hindeute. Eine Mordkommission ermittelt. Laut Polizei geschah die Tat nicht in der Mietwohnung von Claus-Brunner im Stadtteil Lichterfelde im Süden Berlins, sondern wohl in der Wohnung des Opfers, die in Wedding im Norden liegen soll. Von dort soll Claus-Brunner die Leiche in seine Wohnung gebracht haben. Dort tötete er sich einige Tage später selber.

 Gerwald Claus-Brunner. Foto: dpa

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Die Piratenpartei hatte am Montag mitgeteilt, man habe von einer unheilbaren Krankheit des Abgeordneten gewusst. Außerdem sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft, es gebe Hinweise, dass Claus-Brunner den jungen Mann gestalkt, verfolgt und belästigt habe.

Claus-Brunner gehörte zur Berliner Piratenfraktion, die 2011 mit 8,9 Prozent als erste in einen deutschen Landtag einzog. Bei der Wahl am Sonntag schieden die Piraten aus dem Parlament aus.

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