Pfusch beim Kölner U-Bahnbau immer schlimmer
Köln. In Köln kommen immer mehr Details zum Bau der U-Bahn ans Licht. In den unterirdischen Wänden fehlen bis zu 83 Prozent der stabilisierenden Stahlbügel. Die Stadt erwog deshalb vorübergehend die Evakuierung von Häusern an der Baugrube am Heumarkt und eine Umleitung des Rosenmontagszugs
Köln. In Köln kommen immer mehr Details zum Bau der U-Bahn ans Licht. In den unterirdischen Wänden fehlen bis zu 83 Prozent der stabilisierenden Stahlbügel. Die Stadt erwog deshalb vorübergehend die Evakuierung von Häusern an der Baugrube am Heumarkt und eine Umleitung des Rosenmontagszugs. Am Freitag versicherte Stadtdirektor Guido Kahlen jedoch, es bestehe trotz allem "keine Einsturzgefahr". Der Rosenmontagszug könne wie geplant stattfinden. Experten hatten Wände in der Baugrube Heumarkt geöffnet, um zu prüfen, ob dort wirklich zu wenige Stahlbügel eingebaut worden waren. Und tatsächlich: Teilweise waren nur 17 Prozent der vorgesehenen Bügel eingebaut worden. Feuerwehr und Polizei wurden daraufhin in Alarmbereitschaft versetzt. Der Präsident der Ingenieurkammer-Bau NRW, Heinrich Bökamp sagte dazu: "17 Prozent ist nichts mehr. Die Sicherheit, die das Bauwerk haben muss, ist dann nicht mehr vorhanden." Dagegen versicherte der Sprecher der Kölner Verkehrsbetriebe, Jürgen Fenske: "Es bestand keine Gefahr, und es besteht keine Gefahr." Die Panne erinnert an den Einsturz des Stadtarchivs. Dabei waren am 3. März 2009 zwei Menschen ums Leben gekommen. Der Schaden beläuft sich auf eine halbe Milliarde Euro. dpa