Perry Rhodan feiert Jubiläum

Köln/Saarbrücken. Perry Rhodan steckt mal wieder in großen Schwierigkeiten. "Eine Flotte von etwa 1000 Schiffen, die Rhodan äußerlich grob an Tannenzapfen erinnerten, griff die Basis an", heißt es im Heft Nummer 2600 über die Weltraum-Abenteuer des unsterblichen Terraners

 1961 erschien der erste Perry-Rhodan-Roman. Inzwischen gibt es 2600 Bände. Fotos: WeltCon/dpa

1961 erschien der erste Perry-Rhodan-Roman. Inzwischen gibt es 2600 Bände. Fotos: WeltCon/dpa

Köln/Saarbrücken. Perry Rhodan steckt mal wieder in großen Schwierigkeiten. "Eine Flotte von etwa 1000 Schiffen, die Rhodan äußerlich grob an Tannenzapfen erinnerten, griff die Basis an", heißt es im Heft Nummer 2600 über die Weltraum-Abenteuer des unsterblichen Terraners. "Etwa 50 dieser Zapfenraumer hatten sich kugelförmig um die Basis postiert und schickten sich an, ein Energiefeld zu erzeugen." Oh weh, Perry ist schon wieder mitten in eine Raumschlacht hineingeraten. Aber mit dem Kämpfen kennt er sich ja aus: Schon seit einem halben Jahrhundert streitet der schneidige Astronaut im All für den galaktischen Frieden und am Kiosk um die irdischen Heftchen-Leser.Am 8. September 1961 kam das erste Perry-Rhodan-Heft unter dem Titel "Unternehmen Stardust" auf den Markt. Seither scheiden sich die Geister an dem smarten Weltraumhelden: Für ihre Anhänger hat die Kult-Figur Perry Rhodan dem Science-Fiction-Genre in Deutschland den Weg geebnet, für die Kritiker sind die Abenteuerheftchen schlicht intergalaktischer Unsinn. Und aus Sicht des Pabel-Moewig-Verlags in Rastatt ist sein erfolgreiches Produkt vor allem eines: die größte Sciene-Fiction-Serie der Welt. Seit 1961 sind nunmehr über 2600 Heft-Romane erschienen, dazu mehr als 400 Taschenbücher und über 110 Hardcover-Bände. Damit hat die Gesamtauflage der Print-Produkte nach Verlagsangaben allein in Deutschland längst die Milliardengrenze überschritten. Hinzu kommen Druckausgaben unter anderem in Frankreich, Brasilien, Japan und den USA. Außerdem gibt's für die Fans der Serie Hörbücher, E-Books, PC-Spiele, Plüschfiguren und Comics.

Den runden Geburtstag ihres immer jungen Weltraumhelden feiern die Perry-Rhodan-Jünger nun mit einem ihrer großen Fan-Treffen, die in der Szene "Cons" genannt werden. Vom 30. September bis zum 2. Oktober werden in Mannheim bis zu 3000 Verehrer des galaktischen Friedenskämpfers zum "Perry-Rhodan-WeltCon 2011" erwartet. Mit dabei sind nicht nur alle Autoren und Zeichner der Serie, sondern auch prominente Schriftsteller wie Andreas Eschbach und Frank Schätzing - letzterer ließ in seinem jüngsten Roman "Limit" einen Schauspieler auftreten, der mit der Rolle des Perry Rhodan bekannt wurde. Auch die "wahre" Raumfahrt ist beim "WeltCon" vertreten: Wissenschaftler und sogar ein Astronaut der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA werden Vorträge halten.

Über die Gründe für den internationalen Erfolg der Weltraumhefte mögen Leser und Kritiker trefflich streiten. Die Fans jedenfalls halten "ihrem Perry" die Treue und spekulieren nunmehr seit Jahrzehnten, wie das Abenteuer wohl in der nächsten Woche weitergehen wird. Genau darüber diskutieren auch die Perry-Rhodan-Autoren auf den Konferenzen, zu denen sie sich ein- bis zwei Mal pro Jahr treffen.

Die Vorschläge der Schreiber für den weiteren Verlauf der Weltraumserie werden von Chefautor Uwe Anton strukturiert und in Vorgaben für die einzelnen Romane umgewandelt, die dann von den derzeit zehn Autoren umgesetzt werden. Der Verlag spricht in diesem Zusammenhang von einem "vielschichtigen kreativen Prozess", der vielleicht den Erfolg von Perry Rhodan erklären könne.

Und was antworten die Fans auf die Frage "Warum Perry Rhodan"? Auf der "Leserkontaktseite" im Jubiläumsheft 2600 waren einige Antworten abgedruckt. "Manche Personen in 'Perry Rhodan' kenne ich länger als manch reale Mitmenschen", schrieb da ein Leser. Ein anderer Rhodan-Verehrer lieferte einen launigeren Grund: "Ich stehe unter dem Einfluss eines Hypnostrahlers." Und die vielleicht einleuchtendste Antwort lautete: "Weil mich die Serie fasziniert und ich aus dem ganzen Stress hier einfach mal in eine tolle Fantasiewelt entfliehen kann."

Auf einen Blick

 1961 erschien der erste Perry-Rhodan-Roman. Inzwischen gibt es 2600 Bände. Fotos: WeltCon/dpa

1961 erschien der erste Perry-Rhodan-Roman. Inzwischen gibt es 2600 Bände. Fotos: WeltCon/dpa

Der Dokumentarfilm "Perry Rhodan - Unser Mann im All" zeichnet die Geschichte der Heftserie nach und lässt die Menschen hinter der Science-Fiction-Serie zu Wort kommen. Das Filmhaus Saarbrücken zeigt den Film, der sich zwischen Nerds und Wissenschaftlern, Autoren und Lesern dem "Perryversum" annährt, von Donnerstag, 8. September, bis Mittwoch, 14. September, jeweils ab 19 Uhr. red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort